Olaf Scholz
Hamburgs Bürgermeister verteidigt harten Kurs der Polizei
Bürgerrechte sind eingeschränkt, die Polizei darf ohne Verdacht Personen kontrollieren - das Gefahrengebiet in Hamburg sorgt bundesweit für Kritik. Jetzt verteidigt Bürgermeister Olaf Scholz seine harte Linie: Die Maßnahmen hätten sich bewährt.
Polizeibeamter in Hamburg (21. Dezember 2013): Hartes Vorgehen
Foto: Axel Heimken/ dpa
Hamburg - Er fährt einen harten Kurs gegen mutmaßliche Krawallmacher - und will das offenbar auch weiter tun. Hamburgs Erster Bürgermeister Olaf Scholz (SPD) hat sein umstrittenes Vorgehen bei Themen der inneren Sicherheit verteidigt. Zu den heftig kritisierten Gefahrengebieten, die Hamburgs Polizei in der Stadt ausgerufen hat, sagte Scholz der "Süddeutschen Zeitung": "Das Instrument hat sich bewährt und wird sich weiter bewähren." Die Kontrollen hätten die Maßnahme bestätigt, so Scholz in der Zeitung weiter. Schließlich habe die Polizei dabei Schlagwerkzeuge und Feuerwerkskörper gefunden.
Am 4. Januar hatte die Polizei ein Gefahrengebiet ausgerufen, nachdem in den Wochen zuvor Auseinandersetzungen zwischen linken Demonstranten und der Polizei eskaliert waren. In den Gefahrengebieten hat die Polizei die Befugnis, Personen auch ohne konkreten Verdacht nach eigenen Ermessen zu kontrollieren.
Zweifel an der Verfassungsmäßigkeit des Polizeigesetzes teilt Scholz nicht. Damit werde "sehr flexibel, souverän und wenig aufgeregt umgegangen". Auch die Kritik vieler Einwohner an der massiven Polizeipräsenz weist Scholz zurück: "Ganz viele Bewohner sagen das Gegenteil. Sie fühlen sich sicherer." Es sei Aufgabe der SPD, für Recht und Ordnung zu stehen. "Leute, die das nicht mögen, finden es eben nicht gut."
Es bleiben jedoch rund um mehrere Polizeiwachen "Gefahreninseln" bestehen. Dies gilt für die Davidwache auf der Reeperbahn, die Wache in der Mörkenstraße in Altona und die Wache in der Lerchenstraße auf St. Pauli. Die Zonen gelten zeitlich begrenzt von 18 Uhr bis 6 Uhr morgens.