Hans-Ulrich Klose
Deutschlands Amerika-Beauftragter tritt zurück
Hans-Ulrich Klose, ehemaliger Bürgermeister von Hamburg, sollte Deutschlands Gesicht in den USA sein, als Transatlantik-Koordinator der Bundesregierung. Doch nach weniger als einem Jahr im Amt tritt er nach SPIEGEL-Informationen ab - aus privaten Gründen.
Der Koordinator der Bundesregierung für die deutsch-amerikanische Zusammenarbeit,
, wird sein Amt zum Ende des Monats aufgeben. "Es geht einfach nicht mehr", sagte Klose am Dienstagabend dem SPIEGEL. Seine Entscheidung falle aus rein privaten Gründen, seit mehreren Monaten habe er ein krankes Kind zu versorgen, was längere Reisen in die USA unmöglich mache. "Daher kann ich meinen Job einfach nicht vernünftig ausüben." Außenminister
(FDP) sei über seinen Schritt bereits informiert.
Klose (SPD) war seit April 2010 als Amerika-Koordinator zuständig - ein eher symbolisches, aber durchaus prestigeträchtiges Amt. Im Gegensatz zu seinem Vorgänger und Parteifreund Karsten Voigt hatte Klose die Aufgabe jedoch neben seinem Bundestagsmandat ausgeübt, "was ein Problem war", wie er selbst einräumt.
Auch in diplomatischen Kreisen heißt es, der ehemalige Hamburger Bürgermeister habe sich aufgrund der Doppelbelastung nicht voll auf die Koordinatoren-Tätigkeit konzentrieren können.
Zur Nachfolge wollte sich Klose nicht äußern, nannte jedoch Vorgänger Voigt eine Art Idealbesetzung - "ein ehemaliger Mandatsträger, dem man Washington nicht erklären muss und der dort über ein dichtes Netzwerk verfügt".
Der Bewerberkreis für die Position gilt jedoch als überschaubar. Auch die Suche nach einem Nachfolger für Voigt hatte sich lange hingezogen. Schließlich überraschte die Bestallung des Sozialdemokraten Klose durch FDP-Außenminister Westerwelle viele Transatlantik-Experten.