Medienbericht Neonazi soll als Wachmann in Heidenau gearbeitet haben

Rund 600 Menschen leben in der Flüchtlingsunterkunft in Heidenau, die von Rechtsradikalen attackiert wurde. Einer der dort eingesetzten Wachmänner soll laut "Süddeutscher Zeitung" Hooligan und Neonazi sein.
Ausschreitungen in Heidenau: Auch ein Neonazi bewachte das Objekt

Ausschreitungen in Heidenau: Auch ein Neonazi bewachte das Objekt

Foto: Arno Burgi/ dpa

Einer der Wachmänner, die die Flüchtlingsunterkunft im sächsischen Heidenau geschützt haben, soll bekennender Neonazi und Hooligan sein. Nach Informationen der "Süddeutschen Zeitung"  hat das Antifa Recherche Team Dresden (ART) Philipp B. am Tor der Erstaufnahmeeinrichtung erkannt.

Im Internet soll sich der 22 Jahre alte Mann demnach immer wieder zur NPD bekannt und Flüchtlinge als "Asylschmarotzer" beschimpft haben, er soll zudem "Kastration und Zwangsausweisungen" für kriminelle Ausländer befürwortet haben.

Das für die Sicherheit eingesetzte Unternehmen Securitas Holding GmbH bestätigte dem Blatt gegenüber den Fall: Philipp B. sei bei einen Subunternehmer beschäftigt, der zur Unterstützung nach Heidenau bestellt worden war. "Wir untersuchen den Fall. Wir haben bereits reagiert und den Mann vom Objekt abgezogen", sagt Securitas-Sprecher Bernd Weiler laut "Süddeutscher Zeitung". Das polizeiliche Führungszeugnis des Mannes sei einwandfrei gewesen.

Philipp B. war bei Ausschreitungen und Merkel-Besuch im Einsatz

Als rechte Demonstranten am vorvergangenen Wochenende gewalttätig gegen in Heidenau untergebrachte Flüchtlinge vorgingen, soll Philipp B. laut "Süddeutscher Zeitung" als Sicherheitsmann im Einsatz gewesen sein. Immer wieder hatte er sich zur "Army of Dresden West" bekannt, einer rechtslastigen Hooligan-Bewegung - auch die rechten Demonstranten stammten vor allem aus dem Hooligan-Spektrum. Auch während des Besuchs von Bundeskanzlerin Merkel in Heidenau soll Philipp B. das Objekt bewacht haben.

mia
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