Rechtsextreme Krawalle Polizei ermittelt in 46 Fällen in Heidenau

Tagelang hatten Neonazis in Heidenau vor einer Flüchtlingsunterkunft randaliert, Dutzende Polizisten wurden verletzt. Nun drohen den Krawallmachern rechtliche Konsequenzen.
Polizisten in Heidenau: Mehr als 30 Ordnungshüter wurden verletzt

Polizisten in Heidenau: Mehr als 30 Ordnungshüter wurden verletzt

Foto: Sebastian Willnow/ dpa

Nach den fremdenfeindlichen Krawallen rund um eine Flüchtlingsunterkunft in Heidenau bei Dresden hat die Polizei 46 Ermittlungsverfahren eingeleitet. Das geht aus einer Antwort des sächsischen Innenministers Markus Ulbig (CDU) auf eine Anfrage des Landtagsabgeordneten André Schollbach (Linke) hervor. Unter anderem wurden neun Verfahren wegen Körperverletzung und fünf wegen Verstößen gegen das Waffen- und das Sprengstoffgesetz eröffnet.

In der Kleinstadt Heidenau hatten Rechtsextreme im August vor einer Flüchtlingsunterkunft randaliert. Bei den gewalttätigen Ausschreitungen wurden mehr als 30 Polizisten verletzt. Sie waren mit Böllern und Steinen beworfen worden. Zahlreiche Politiker, darunter auch Bundeskanzlerin Angela Merkel, hatten anschließend das Flüchtlingsheim besucht und die rechte Gewalt verurteilt.

Der sächsische Linken-Abgeordnete André Schollbach forderte eine zügige Strafverfolgung. In Sachsen dürfe es "keine rechtsfreien Räume geben". "Bekommen die Täter von Heidenau nicht bald die Konsequenzen ihres strafbaren Handelns zu spüren, besteht die Gefahr, dass sie dies als Ermutigung zu erneuten Ausschreitungen verstehen könnten", erklärte der Linkspolitiker.

asc/dpa/AFP
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