Bei der Agentur für Arbeit werden die Anträge auf Kurzarbeit bearbeitet
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Das Bundesarbeitsministerium will Unternehmen und Arbeitnehmer beim Kurzarbeitergeld angesichts der Corona-Pandemie offenbar länger als bisher geplant unterstützen. Dazu schlägt Minister Hubertus Heil (SPD) vor, die Aufstockung des Kurzarbeitergeldes und die Übernahme der Sozialversicherungsbeiträge bis März 2022 zu verlängern.
Das geht aus einem vertraulichen Konzept hervor, über das die "Bild am Sonntag" berichtet. Demnach hat das Ministerium ein entsprechendes Modell kurz vor dem Koalitionsausschuss am Dienstag entwickelt.
Beim Treffen der Koalitionsspitzen am 25. August wollen Union und SPD voraussichtlich auch darüber beraten, die Höchstbezugsdauer des Kurzarbeitergeldes zu verlängern - von 12 auf 24 Monate. Im Gespräch ist, damit eine Qualifizierung der Beschäftigten zu verbinden.
Bei Weiterbildung sollen Unternehmen mehr Geld bekommen
Wie die "Bild am Sonntag" berichtet, soll das Kurzarbeitergeld wegen der Coronakrise bis März 2022 ausgezahlt werden. Auch die Aufstockung des Kurzarbeitergeldes solle bis dahin fortgesetzt werden. Regulär beträgt das Kurzarbeitergeld 60 Prozent des ausgefallenen Nettolohns, für Berufstätige mit Kindern 67 Prozent.
Die Bundesregierung hatte in der Coronakrise aber beschlossen, das Kurzarbeitergeld aufzustocken. Ab dem vierten Monat wird es nun auf 70 beziehungsweise 77 Prozent erhöht, ab dem siebten Monat auf 80 beziehungsweise 87 Prozent.
Den Arbeitgebern sollten die Sozialversicherungsbeiträge für Kurzarbeiter bis März 2021 vollständig erstattet werden, ab April 2021 nur noch zu 50 Prozent - es sei denn, die Unternehmen bildeten Kurzarbeiter weiter. Laut Heils Plänen solle der Staat in diesem Fall die Beiträge bis März 2022 komplett übernehmen, heißt es in dem Bericht.