Medienberichte Deutsche Topdiplomatin Helga Schmid soll OSZE-Generalsekretärin werden

Die OSZE setzt sich weltweit für Frieden ein – war aber selbst monatelang über Führungsfragen zerstritten. Nun soll es eine Einigung über die neue Leitung geben. Die Stelle geht an eine deutsche Diplomatin.
Helga Schmid, gegenwärtige Generalsekretärin des Europäischen Auswärtigen Dienstes

Helga Schmid, gegenwärtige Generalsekretärin des Europäischen Auswärtigen Dienstes

Foto: Granovsky Luciana / dpa

Seit mehreren Monaten streiten die Außenminister der OSZE-Mitgliedstaaten über eine Nachfolge an der Spitze der Organisation. Nun steht Medienberichten zufolge eine Einigung in Aussicht. Die deutsche Diplomatin Helga Schmid hat nach Recherchen der »Süddeutschen Zeitung«  und der österreichischen Tageszeitung »Die Presse«  gute Chancen, künftig die in Wien ansässige Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit zu leiten.

Die OSZE ist eine Staatenkonferenz von 57 Mitgliedstaaten, die Beobachterinnen und Beobachter zu Wahlen schickt und sich weltweit für die Friedenssicherung einsetzt.

Zuletzt war es intern aber alles andere als friedlich: Bis zum Sommer war der Schweizer Thomas Greminger OSZE-Generalsekretär. Im Juli scheiterte die Verlängerung seines Mandats und der Amtszeiten der drei anderen OSZE-Spitzenvertreter um drei Jahre am Widerstand einzelner Teilnehmerstaaten. Russland und die zentralasiatischen Staaten forderten, einen der Führungspositionen mit einem Diplomaten aus ihrer Region zu besetzen. Es kam zum Machtvakuum.

Von heute an bis Freitag beraten die Außenminister der OSZE-Mitglieder in einer Videokonferenz über die künftige Führungsspitze. Die 59-jährige Helga Schmid soll den Leitungsposten bekommen, ein kasachischer Diplomat soll der Hohe Kommissar für Nationale Minderheiten werden.

Schmid ist seit 2016 Generalsekretärin des Europäischen Auswärtigen Dienstes. Zuvor war sie dort sechs Jahre lang stellvertretende Generalsekretärin für politische Fragen und verhandelte in dieser Funktion unter anderem im Atomabkommen mit Iran.

mrc/AFP

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