Kritischer Zustand Helmut Kohl soll seit drei Wochen auf Intensivstation liegen

Helmut Kohl soll nach Informationen von SPIEGEL ONLINE bereits seit drei Wochen auf der Intensivstation des Uniklinikums Heidelberg liegen. Sein Zustand sei kritisch.
Altkanzler Kohl (Aufnahme vom Dezember 2014): Kritischer Zustand

Altkanzler Kohl (Aufnahme vom Dezember 2014): Kritischer Zustand

Foto: Arno Burgi/ dpa

Altkanzler Helmut Kohl wurde nach einer Darmoperation auf die Intensivstation der Chirurgie des Universitätsklinikums Heidelberg verlegt. Dort soll er bereits seit drei Wochen liegen. Sein Zustand sei kritisch, erfuhr SPIEGEL ONLINE aus dem Umfeld des Altkanzlers.

Kohls Büro war für eine Stellungnahme zunächst nicht erreichbar. Die Uniklinik Heidelberg wollte sich auf Anfrage dazu nicht äußern, sie verwies auf den Datenschutz ihrer Patienten. Zuerst hatte die "Bunte" über die Einlieferung auf die Intensivstation berichtet.

Kohl wurde bereits am 4. Mai in der Orthopädie des Klinikums in Heidelberg ein neues Hüftgelenk eingesetzt. "Ich möchte so schnell wie möglich wieder nach Hause", sagte Kohl nach der OP zur "Bild"-Zeitung.

Am späten Nachmittag gab das Berliner Büro Kohls eine Stellungnahme ab. Demnach geht es dem Altkanzler "den Umständen entsprechend gut". Darin wird der Aufenthalt auf der Intensivstation weder bestätigt noch dementiert.

Stellungnahme des Büros des Altkanzlers

Auf eine Anfrage der dpa hieß es: "Es ist richtig, dass Herr Bundeskanzler a. D. Dr. Helmut Kohl (...) Anfang Mai eine Hüftoperation hatte, die er sehr gut überstanden hat. Im Anschluss hat sich die Notwendigkeit eines weiteren Eingriffs ergeben, der den Klinikaufenthalt entsprechend verlängert hat. Den Umständen entsprechend geht es Dr. Helmut Kohl gut. Er wird im Anschluss wegen der neuen Hüfte in eine Reha gehen, die er zugleich mit Urlaub verbinden wird."

Bei einem schweren Sturz nach einer Knie-Operation 2008 hatte Kohl ein Schädel-Hirn-Trauma erlitten. Seither ist er auf den Rollstuhl angewiesen und kann nur schwer sprechen.

Bei seinen seltenen öffentlichen Auftritten danach war er schwer zu verstehen - wie zuletzt im November, als er in Frankfurt am Main mithilfe seiner Frau Maike Kohl-Richter sein Buch "Aus Sorge um Europa" vorgestellt hat. Seinen 85. Geburtstag am 3. April feierte Kohl in kleinem Kreis.

fab/heb/jfl/dpa

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