Rücktritt der Ministerin Heinen-Esser Wüst will von Mallorca-Feier erst vor Tagen erfahren haben

Wann wusste Wüst von der Party seiner Ministerkollegin Heinen-Esser auf Mallorca? Kurz vor der Wahl in NRW erklärt sich der Regierungschef.
Hendrik Wüst, Ministerpräsident von Nordrhein-Westfalen

Hendrik Wüst, Ministerpräsident von Nordrhein-Westfalen

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IMAGO/Bernd Elmenthaler

Nordrhein-Westfalens Ministerpräsident Hendrik Wüst hat betont, von der umstrittenen Feier seiner zurückgetretenen Umweltministerin Ursula Heinen-Esser (CDU) auf Mallorca erst vor Kurzem erfahren zu haben. »Ich habe jetzt im Rahmen der letzten Tage davon erfahren«, sagte Wüst in Köln.

Heinen-Esser war am Donnerstag zurückgetreten, nachdem zuvor bekannt geworden war, dass sie wenige Tage nach der Flutkatastrophe im Juli 2021 mit weiteren Regierungsmitgliedern auf Mallorca den Geburtstag ihres Mannes gefeiert hatte.

Grüne in NRW haben weitere Fragen

Die Grünen im nordrhein-westfälischen Landtag forderten darauf in der »Mallorca-Affäre« Antworten von Regierungschef Wüst. Der Rücktritt von Heinen-Esser dürfe »kein Ablenkungsmanöver« sein, sagte die Fraktionsvorsitzende Verena Schäffer. Es seien weitere Fragen ungeklärt. »Ministerpräsident Hendrik Wüst muss nun dringend auch über seine Rolle Klarheit schaffen.« Wüsts bisher »dürren Aussagen« zu dem Fall zeugten nicht von Führungsstärke, kritisierte Schäffer.

Ebenso solle sich NRW-Bauministerin Ina Scharrenbach (CDU) zum Sachverhalt erklären, verlangte die Grünenpolitikerin. Sie hatte ebenfalls an der Feier teilgenommen. Schäffers Fraktion hält eine Sondersitzung des Landtags – wie auch die SPD-Fraktion – derzeit nicht für erforderlich.

Die Forderungen nach weiteren Rücktritten wies Wüst zurück. »Alle weiteren Teilnehmer haben ihr Bedauern über den falschen Eindruck, der durch dieses gemeinsame Abendessen entstehen kann, zum Ausdruck gebracht. Ich teile das«, sagte Wüst bei dem Termin in Köln.

Neben Scharrenbach hatten an der Geburtstagsfeier für den Mann von Heinen-Esser auf Mallorca auch Europaminister Stephan Holthoff-Pförtner sowie die damalige Staatssekretärin und heutige Bundestagsabgeordnete Serap Güler (alle CDU) teilgenommen.

mfh/dpa
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