Votum in Hessen am Sonntag Merkel spielt Bedeutung der Landtagswahl herunter

Merkel und Bouffier (Archivaufnahme)
Foto: Swen Pförtner/ dpaHessens Ministerpräsident Volker Bouffier (CDU) will bei einer Wiederwahl die kommende Wahlperiode komplett im Amt bleiben, sich danach aber aus der Politik zurückziehen. "Ich habe immer gesagt, wenn der liebe Gott und meine Frau mich lassen, (...) , dann möchte ich diese Periode auch weiterarbeiten", sagte er fünf Tage vor der Landtagswahl in einer Podiumsdiskussion beim Sender Hitradio FFH in Bad Vilbel. "Ich will das machen - und dann ist aber auch gut."
Bouffier wird im Dezember 67 Jahre alt. In Hessen wird alle fünf Jahre gewählt. Bouffier regiert mit den Grünen. Eine Fortsetzung der Koalition ist aber jüngsten Umfragen zufolge wegen schwacher CDU-Werte fraglich.
CDU-Chefin Angela Merkel warnte derweil vor zu großen Rückschlüssen der hessischen Landtagswahl auf den Bund und ihre eigene Zukunft. "Es kann nicht jede Landtagswahl dann zu einer kleinen Bundestagswahl stilisiert werden. Das ist falsch. Es geht um viel für die Bürger in Hessen", sagte die Kanzlerin im Interview mit HR.Info am Dienstag.
Hintergrund sind Spekulationen, dass starke Verluste der CDU oder eine Ablösung von Bouffier bei der Abstimmung am Sonntag ihre Wiederwahl als CDU-Chefin im Dezember auf dem Bundesparteitag gefährden könnten.
Mit Blick auf Diskussionen, wer ihr einmal an der CDU-Spitze folgen könnte, sagte Merkel, ihr sei "gar nicht bange". Die CDU habe "ein tolles Angebot". Merkel verwies etwa auf CDU-Ministerpräsidenten und die jüngeren Minister ihres Kabinetts. Ihr sei immer wichtig gewesen, dass die, die etwas Herausragendes leisten, zeigen könnten, was in ihnen stecke, sagte sie auch mit Blick auf die neue Generalsekretärin Annegret Kramp-Karrenbauer und den neuen Unionsfraktionschef Ralph Brinkhaus. Zugleich betonte Merkel: "Ansonsten macht mir meine Arbeit Freude." Sie hatte durchblicken lassen, beim CDU-Parteitag im Dezember erneut als Vorsitzende antreten zu wollen.
Auf die Frage, inwiefern sie ihre Nachfolge selbst vorbereite, sagte Merkel: "Alle Versuche, dass diejenigen, die heute oder in der Vergangenheit tätig waren, ihre Nachfolge bestimmen wollen, sind immer total schiefgegangen. Und das ist auch richtig so."