Hessenwahl Bouffier gewinnt Wahlkreis gegen Schäfer-Gümbel

Zum fünften Mal hat der hessische CDU-Chef Volker Bouffier in seinem Gießener Wahlkreis die meisten Stimmen geholt: Diesmal lag er 7,1 Prozentpunkte vor seinem SPD-Konkurrenten Thorsten Schäfer-Gümbel.
Thorsten Schäfer-Gümbel (l.) und Volker Bouffier

Thorsten Schäfer-Gümbel (l.) und Volker Bouffier

Foto: Oliver Dietze/ dpa

Hessens CDU-Vorsitzender Volker Bouffier hat zum fünften Mal den Wahlkreis Gießen II gegen SPD-Chef Thorsten Schäfer-Gümbel gewonnen. Beide Politiker büßten im Vergleich zur Landtagswahl 2013 aber deutlich an Stimmen ein: Bouffier fast 10.000, Schäfer-Gümbel nahezu 9500 Stimmen.

Der hessische Ministerpräsident holte am Sonntag 33,8 Prozent der gültigen Erststimmen, der SPD-Spitzenkandidat 26,7 Prozent. Damit betrug der Unterschied 7,1 Prozentpunkte, vor fünf Jahren lag die Differenz bei 7,6 Punkten. Am höchsten war sie beim ersten Duell 2003 (22,1 Punkte), am niedrigsten 2008 (2,2 Punkte).

Grüne holen fünf Direktmandate

Der hessische Grünen-Spitzenkandidat Tarek Al-Wazir holte in seinem Wahlkreis Offenbach-Stadt das Direktmandat. Er setzte sich mit 27,5 Prozent der Wahlkreisstimmen gegen die Bewerber von CDU und SPD durch, wie die Landeswahlleitung am Sonntagabend mitteilte. Insgesamt kamen die hessischen Grünen auf fünf Direktmandate.

In Darmstadt ließ die Grünen-Kandidatin Hildegard Förster-Heldmann CDU und SPD hinter sich. Ein Wahlkreis in Kassel ging direkt an die Grünen-Kandidatin Vanessa Gronemann. Zwei Frankfurter Wahlkreise gewannen für die Grünen Miriam Dahlke und Marcus Bocklet.

Die zweite Grünen-Spitzenkandidatin Priska Hinz konnte sich im Lahn-Dill-Kreis hingegen nicht durchsetzen. Dort gewann die CDU wie bereits vor fünf Jahren das Direktmandat. Hinz ist in der bisherigen schwarz-grünen Landesregierung Umweltministerin, Al-Wazir Wirtschafts- und Verkehrsminister sowie Stellvertreter von Ministerpräsident Bouffier.

Insgesamt wurde die CDU bei der Landtagswahl am Sonntag stärkste Kraft, sie musste aber wie die SPD starke Verluste hinnehmen. Dank der starken Gewinne der Grünen hat Schwarz-Grün in Hessen aber eine Mehrheit von einem Sitz im neuen Landtag.

Die SPD sackte auf das schlechteste Ergebnis in Hessen seit 72 Jahren ab. Viertstärkste Kraft wurde die AfD, die erstmals in den Wiesbadener Landtag einzieht und damit in allen Länderparlamenten vertreten ist. FDP und Linke bauten ihre Stellung im Landtag aus, in dem nunmehr sechs Parteien sind.

aar/dpa
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