Seehofer zum Bundestagswahlkampf der Union "Prioritär gemeinsam mit Merkel"

War alles gar nicht so gemeint? Horst Seehofer drohte im SPIEGEL mit einem eigenen CSU-Bundestagswahlkampf 2017 - unabhängig von der CDU. Jetzt schränkt er die Aussage ein.
Horst Seehofer

Horst Seehofer

Foto: Michael Kappeler/ dpa

CSU-Parteichef Horst Seehofer bemüht sich, die Debatte über einen von der Schwesterpartei CDU unabhängigen Bundestagswahlkampf zu entschärfen.

Die CSU strebe einen Wahlkampf 2017 "prioritär gemeinsam mit der CDU und Kanzlerin Angela Merkel" an, sagte Seehofer in Berlin. "Das andere wäre eine absolute Notsituation, die ich nicht anstrebe", so der bayerische Ministerpräsident.

Seehofer hatte nach SPIEGEL-Informationen mit einem eigenen Wahlkampf der CSU 2017 für den Bundestag gedroht, sollte Merkel an ihrer Strategie im Umgang mit der AfD festhalten. Bayerns Finanzminister Markus Söder sprach von den schlimmsten Differenzen zwischen den Unionsparteien seit 40 Jahren.

Nun sagt Seehofer, er habe beim Koalitionstreffen am Dienstagabend erklärt, ein Austritt aus der Fraktionsgemeinschaft mit der CDU sei für die CSU kein Thema, ebenso wenig aus der Bundesregierung. Die CSU werde ihre Pflicht darin in der gesamten Legislaturperiode erfüllen. Das Spitzenpersonal oder das Wahlprogramm sollten im Frühjahr 2017 festgelegt werden.

CDU-Finanzminister Wolfgang Schäuble hatte bereits kurz nach dem Koalitionstreffen vor einem getrennten Bundestagswahlkampf von CDU und CSU gewarnt. Auf die Frage, ob die Schwesterparteien jetzt getrennt marschieren sollten, sagte Schäuble: "Davon halte ich gar nichts."

cht/dpa
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