Arbeitsminister Heil kündigt staatlich geförderte Auszeiten für Weiterbildung an

Bundesminister für Arbeit und Soziales Hubertus Heil (Archivbild)
Foto: JOACHIM HERRMANN/ REUTERSArbeitsminister Hubertus Heil setzt auf staatlich geförderte Auszeiten für die Weiterbildung: »Wir wollen ein System der Bildungszeiten einführen, das wir aus Österreich kennen«, sagte der SPD-Politiker den Zeitungen der Funke Mediengruppe . »Wer eine Auszeit von seinem Job nimmt, um sich weiterzubilden, erhält Unterstützung aus der Kasse der Bundesagentur für Arbeit auf der Höhe des Arbeitslosengeldes. Also 60 Prozent des Einkommens beziehungsweise 67 Prozent für Familien.«
Diese Bildungszeit dauere ein Jahr, erklärte Heil. Die Beschäftigten könnten sie aber auch als Bildungsteilzeit auf zwei Jahre strecken. Er werde die Bildungszeiten im neuen Jahr auf den Weg bringen. »Ich hoffe, dass wir das System dann 2023 in Deutschland einführen können.«
Auf dem Weg in die »Weiterbildungsrepublik«
Heil appellierte an die Arbeitgeber, sich auf dieses Modell einzulassen. »Viele Arbeitgeber haben ein Interesse daran, durch die Weiterbildung von Beschäftigten ihre Fachkräftebasis zu sichern«, sagte er. »Das gilt besonders für Branchen im Strukturwandel.«
Deutschland sei noch immer »einer der stärksten Sozialstaaten der Erde«. Er strebe einen »stärker vorsorgenden Sozialstaat« an, der Menschen unbürokratisch helfe. »Wir werden den Weg in die Weiterbildungsrepublik gehen«, so der Arbeitsminister.