
Ice Bucket Challenge: Ein Trend schwemmt in die Politik
Ice Bucket Challenge Ein Trend schwappt in die Politik
Es gehört zu den Gesetzen des Internets, dass Trends in ihrer Dynamik ab einem bestimmten Punkt nicht mehr zu stoppen sind. Schnell schüttet sich dann jeder Zweite einen Eimer Eiswasser über den Kopf, um dabei zu helfen, eine tödliche Krankheit zu stoppen. Selbst vor der Politik machen solche Moden dann keinen Halt mehr. Der sonderbare Trend der "Ice Bucket Challenge", er ist in der Politik angekommen.
So kommt es, dass nach dem ehemaligen US-amerikanischen Präsidenten George W. Bush nun auch Sigmar Gabriel (SPD), der deutsche Vizekanzler, folgen könnte. Man würde Gabriel im Eisbärenkostüm bestaunen können, sich kaltes Wasser über den Kopf schüttend. Die Talkmasterin Anne Will nominierte den SPD-Chef, forderte eine Verkleidung als Eisbär Knut - und der Vizekanzler sagte prompt auf Facebook zu. Er nehme die Herausforderung "gerne" an. "Bald mehr."
In die Regeln des Eisduschens kann sich Gabriel von Kollegen einführen lassen, etwa von FDP-Chef Christian Lindner. Die FDP dürstet nach Aufmerksamkeit. Und so überlegte Linder wohl nicht lange und nominierte tropfend und zitternd unter anderem seine Konkurrenten Armin Laschet (CDU) und Cem Özdemir (Grüne). Deren Antwort steht noch aus.
In Bayern scheint der Eiseimer-Wettbewerb angesagter zu sein als im Rest der Republik. Aus der CSU hat sich bereits die Bundestagsabgeordnete Dagmar Wöhrl nass gemacht, auch der Hinterbänkler Florian Hahn machte mit.
In Amerika ist der Trend ohnehin schon längst in der Politik angekommen. Neben Bush junior beteiligten sich auch Chris Christie, Gouverneur in New Jersey und eine Zeit lang als möglicher Präsidentschaftskandidat der Republikaner gehandelt.
Auch der ehemalige republikanische Präsidentschaftskandidat Mitt Romney machte mit.
Ebenfalls dabei ist Torontos Skandal-Bürgermeister Rob Ford.
Fragt sich, wann dieser sogenannte Viral-Trend ganz oben ankommt, bei der Bundeskanzlerin. Nominiert jedenfalls ist Angela Merkel (CDU) schon, von Ex-Handballstar Stefan Kretzschmar. Merkel reagierte noch nicht, ihr Sprecher Steffen Seibert teilte über Twitter lediglich mit, das Bundeskanzleramt berichte nicht darüber, wem die Kanzlerin Geld spendet. Sollte Merkel überraschenderweise tatsächlich nicht teilnehmen an der "Ice Bucket Challenge", müsste man sich zufriedengeben mit Komiker Oliver Pocher, der schon mal vorsorglich als Kanzlerin einsprang.