Insa-Umfrage SPD überholt mit Schulz CDU und CSU

Martin Schulz
Foto: TOBIAS SCHWARZ/ AFPNoch vor Kurzem lag die SPD am Boden. Über Monate steckten die Sozialdemokraten im Umfragetief fest: Werte um die 20 Prozent gehörten zum Alltag. Manch einer fragte sich schon, ab wann man noch von einer Volkspartei sprechen könne.
Dann kam Martin Schulz. Seit sich die Parteispitze auf den früheren EU-Parlamentspräsidenten als Kanzlerkandidaten geeinigt hat, ist eine regelrechte SPD-Euphorie ausgebrochen. Plötzlich erfährt die Partei eine Zustimmung, von der sie lange kaum zu träumen wagte. Jüngstes Beispiel: In einer Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Insa im Auftrag der "Bild"-Zeitung klettern die Sozialdemokraten auf 31 Prozent - und liegen damit sogar vor der Union.
Der Erhebung zufolge konnte die SPD im Vergleich zur Vorwoche vier Punkte zulegen, während CDU und CSU nun bei 30 Prozent (-1) liegen. "Die Entscheidung für Martin Schulz hat die Stimmung zugunsten der SPD gedreht", zitierte die "Bild"-Zeitung Insa-Chef Hermann Binkert. Eine von der SPD geführte große Koalition käme demnach derzeit auf 61 Prozent. Rot-Rot-Grün erhielte 48 Prozent.
Die AfD blieb den Angaben zufolge bei zwölf Prozent. Die Linke legte einen Punkt zu auf zehn Prozent, die Grünen verloren zwei auf sieben Prozent. Die FDP hielt sich bei sechs Prozent. Auch in anderen Umfragen hatte die SPD zuletzt deutlich zugelegt, unter anderem im Wahltrend von SPIEGEL ONLINE. Laut ARD-Deutschlandtrend ist Schulz deutlich beliebter als Merkel. Die Amtsinhaberin wird seit Montag auch von der Schwesterpartei CSU als Kanzlerkandidatin unterstützt.
Datengrundlage: Für seinen Meinungstrend im Auftrag der "Bild"-Zeitung befragte das Institut Insa vom 3. bis 6. Februar insgesamt 2042 Bürgerinnen und Bürger.