Fall Jaber Albakr Syrische Hinweisgeber sollen Schutz erhalten

Der Terrorverdächtige Jaber Albakr wurde dank der Hilfe von syrischen Flüchtlingen gefasst. Nun sollen die Männer Schutzangebote vom LKA erhalten. Auch die Aufnahme ins Zeugenschutzprogramm wird geprüft.
In diesem Leipziger Plattenbau wurde Jaber Albakr gefasst

In diesem Leipziger Plattenbau wurde Jaber Albakr gefasst

Foto: Carsten Koall/ Getty Images

Der Schutz der syrischen Flüchtlinge, die an der Festnahme des terrorverdächtigen Jaber Albakr maßgeblich beteiligt gewesen sind, ist dem Landeskriminalamt Sachsen (LKA Sachsen) nach eigenen Angaben ein wichtiges Anliegen.

Bei einem geheimen Treffen mit einem Team von SPIEGEL und SPIEGEL TV haben die drei Flüchtlinge, die Albakr überwältigt hatten, über ihre Ängste gesprochen. Demnach fühlen sie sich in Leipzig nicht mehr sicher.

Das LKA Sachsen teilte nun mit, man stehe mit vier Syrern in Kontakt, die an der Festnahme beteiligt gewesen seien. Welche Rolle die Männer dabei genau spielten, ließ die Behörde offen.

Demnach habe die Behörde zwei Syrern eine sichere Unterkunft bereitgestellt. Außerdem wurde in Abstimmung mit dem BKA eine Gefährdungsanalyse erstellt. Die Betroffenen haben Verhaltenshinweise erhalten, die zu ihrer Sicherheit beitragen sollen. Auch sollen sie Unterstützung bei einem Ortswechsel erhalten, wenn möglich gemäß ihren Wünschen.

Zwei weitere Syrer haben Sachsen mittlerweile auf eigene Initiative verlassen. Die Polizei steht auch mit ihnen in Kontakt. Bisher gibt es keine Hinweise auf eine konkrete Bedrohungssituation. Das LKA Sachsen prüft jedoch nach eigenen Angaben, ob eine Aufnahme ins Zeugenschutzprogramm nötig sei.

Der flüchtige Albakr war von einem Landsmann in Leipzig zu sich nach Hause eingeladen worden. Dort hat der Mann den Terrorverdächtigen gemeinsam mit weiteren syrischen Flüchtlingen überwältigt und der Polizei übergeben. Albakr hat mittlerweile in der Justizvollzugsanstalt Leipzig Suizid begangen.

asc
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