
Dieser Beitrag wurde am 13.02.2018 auf bento.de veröffentlicht.
Jens Spahn, Staatssekretär im Finanzministerium, hat einen schwulenfeindlichen Kommentar gekontert – live auf Facebook. Am Montagabend startete Spahn sein wöchentliches Livevideo, in dem er Fragen von Nutzern beantwortet. Nach ein paar Minuten stockt Spahn kurz, liest dann einen der Kommentare vor: "Mit kleinen Kindern kennt ihr Hinterlader euch in den Parteien gut aus."
Die Beleidigung zielt ganz offensichtlich auf Spahns Homosexualität ab. Er ist seit 2013 mit einem Journalisten zusammen. Doch Spahn reagiert ziemlich gelassen. "Das ist eine besondere Form der Beleidigung", sagt er zunächst.
Dann kontert Spahn: "Freuen Sie sich doch, dass jemand wie ich sagt, ich möchte Familien unterstützen.“ Er wolle dafür sorgen, dass mehr junge Menschen sich es leisten können, Kinder zu bekommen, verfällt fast in Wahlkampfsprech. Dann spricht er den Kommentator noch mal direkt an, rät ihm: "Vielleicht etwas weniger das Trennende suchen!"
Spahn gilt als einer der wenigen jungen Hoffnungsträger in der CDU. Vor allem sehr konservative CDU-Politiker unterstützen ihn. Immer wieder positioniert er sich klar gegen Angela Merkel. Das Resultat: Spahn wird in der Großen Koalition mit der SPD wahrscheinlich kein Minister werden, in dem Video erzählt er zu Beginn, dass er das Finanzministerium wohl bald verlassen werde.