Bundespräsident Journalistin Forudastan wird Sprecherin Gaucks
Berlin - Die Journalistin Ferdos Forudastan wird Sprecherin von Bundespräsident Joachim Gauck. Sie tritt ihre Stelle nach Angaben des Präsidialamts zum 1. September an. Forudastan war demnach in den vergangenen Jahren als Autorin und Moderatorin für den Deutschlandfunk und den WDR tätig sowie als Kolumnistin für die "Frankfurter Rundschau". Zuvor war sie unter anderem Korrespondentin der "tageszeitung".
Die Politologin und Juristin ist auf einem Politikfeld profiliert, auf dem Kritiker Defizite bei Bundespräsident Gauck monieren: Sie verfasste mehrere Bücher zu den Themen Migration und Integration und engagiert sich in der Ausbildung von Journalisten aus Zuwandererfamilien.
Bis zum Dienstantritt Forudastans am 1. September fungiert weiterhin Andreas Schulze als kommissarischer Sprecher. Er hatte die Funktion schon bisher neben seiner Tätigkeit als Leiter der Stabsstelle Kommunikation im Bundespräsidialamt ausgeübt. Schulze ist derzeit im Urlaub und wollte sich auf Anfrage von SPIEGEL ONLINE nicht zu der Personalie äußern.
Forudastan wurde 1960 als Tochter einer Deutschen und eines Iraners in Freiburg im Breisgau geboren und wuchs in der Schweiz, im Iran und in Deutschland auf. Sie ist mit Michael Vesper verheiratet, dem Generaldirektor des Deutschen Olympischen Sportbunds (DOSB) sowie früheren Grünen-Politiker und Vize-Ministerpräsidenten von Nordrhein-Westfalen. Das Paar hat drei gemeinsame Kinder und lebt in Köln.