Parteitag in Braunschweig AfD wählt Tino Chrupalla zum Nachfolger von Gauland

Tino Chrupalla
Foto: Julian Stratenschulte/dpaDer AfD-Parteitag hat den 44-jährigen Tino Chrupalla zum neuen Co-Vorsitzenden der Partei gewählt. Er gewann in einer Stichwahl gegen den Bundestagsabgeordneten Gottfried Curio mit knapp 55 Prozent. Mit Chrupalla vollzieht sich ein Generationswechsel, denn mit Alexander Gauland gibt der letzte Mitbegründer der rechtspopulistischen Partei den Vorsitz auf.
Der Bundestagsabgeordnete und Malermeister Chrupalla, der als Favorit von Gauland gilt, wird keiner der Strömungen in der Partei zugerechnet. Zum sogenannten Flügel um den Thüringer Landeschef Björn Höcke unterhält er ebenso wie zum gemäßigteren Teil der Partei gute Beziehungen. Der rechtsnationalistische Flügel wird vom Verfassungsschutz als Verdachtsfall für rechtsextreme Bestrebungen eingestuft.
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Der zweite Vorsitzende Jörg Meuthen war zuvor in seinem Amt bestätigt worden. Der 58-jährige Europa-Parlamentarier setzte sich gegen die Mitbewerber Nicole Höchst und Wolfgang Gedeon mit 69,18 Prozent der Stimmen durch. Höchst erhielt 24,8 Prozent, für Gedeon stimmten 3,8 Prozent der Delegierten.
Meuthen hatte kurz vor seiner Wahl persönliches Fehlverhalten in der Spendenaffäre der Partei zurückgewiesen. Er war unter anderem wegen gefälschter Zuwendungsbescheinigungen unter Druck geraten. Mit Blick auf Union und SPD sagte er: "Die ehemaligen Volksparteien sind zur politischen Führung nicht mehr imstande." Die AfD müsse "nun regierungswillig und -fähig werden", sagte er. "Das ist die Aufgabe für die nächsten zwei Jahre."
Meuthen steht seit Juli 2015 an der Spitze der AfD. Seit Ende 2017 führte er die Partei gemeinsam mit Gauland.
Nach der Wahl der Vorsitzenden bewarb sich Alice Weidel, die zusammen mit Gauland an der Spitze der Bundestagsfraktion steht, um den Posten als Parteivize. Sie trat ohne Gegenkandidaten an.