Linke Volkspartei Trittin kritisiert Wagenknechts Sammlungsbewegung

Sahra Wagenknecht trommelt für eine neue linke Volkspartei. Auch die Grünen würde sie dafür gerne gewinnen. Jürgen Trittin winkt im SPIEGEL ab.
Jürgen Trittin (Archiv)

Jürgen Trittin (Archiv)

Foto: Michael Kappeler/ dpa

Der linke Grünen-Politiker Jürgen Trittin lehnt die Idee einer linken Volkspartei unter der Führung von Sahra Wagenknecht ab. "Wagenknechts Politikmodell basiert auf Abgrenzung, der Entlarvung der SPD, eben der Spaltung der gesellschaftlichen Linken", sagte Trittin dem SPIEGEL. Da müssten "noch viele Scherben eingesammelt werden, bevor sie glaubhaft Teil einer Sammlungsbewegung werden kann".

Wagenknecht hatte im SPIEGEL vergangene Woche für die Entwicklung einer neuen linken Volkspartei geworben. Zuvor hatte auch Ex-Linken-Chef Oskar Lafontaine, Wagenknechts Ehemann, für eine solche Bewegung plädiert, "in der sich Linke, Teile der Grünen und der SPD zusammentun". (Lesen Sie hier die ganze Geschichte im neuen SPIEGEL.)

Trittin übte auch Selbstkritik. Die rot-grüne Bundesregierung, der er als Umweltminister angehörte, habe den Niedergang der Linken befördert, sagte er dem SPIEGEL. "Der Neoliberalismus hat dazu geführt, dass die Spaltung in der Gesellschaft wieder größer geworden ist", während die Hoffnung auf Teilhabe in der Gesellschaft gesunken sei.

Dass die Sozialdemokraten, aber auch die Grünen "eine Zeit lang den neoliberalen Diskurs mitgefahren haben", sei ein Grund dafür, dass es heute keine linke Mehrheit mehr gebe. Zum Beispiel sei das Wort "Reform" heute, anders als zu Zeiten Willy Brandts, eine Bedrohung. Statt mehr Teilhabe drohe Ausschluss. "Daran hatten die Hartz-Reformen definitiv ihren Anteil."

red
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