»Düdüm« Lob und Freude über neuen Gesundheitsminister Lauterbach – und Häme gegen Merz

Die Entscheidung der SPD, Karl Lauterbach zum neuen Gesundheitsminister zu machen, wird im Netz mit Herzchen und Memes kommentiert. Kevin Kühnert nutzte den Moment für eine Spitze gegen CDU-Politiker Friedrich Merz.
Der designierte Gesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) im Willy-Brandt-Haus in Berlin

Der designierte Gesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) im Willy-Brandt-Haus in Berlin

Foto: HANNIBAL HANSCHKE / REUTERS

Karl Lauterbach (SPD) wird mitten in der Hochphase der vierten Coronawelle Jens Spahn (CDU) als Bundesgesundheitsminister ablösen. Viele wollten den Coronaerklärer und SPD-Gesundheitsexperten im Amt sehen, als gesetzt galt er jedoch nicht. Nun sagte der designierte Bundeskanzler Olaf Scholz in Berlin: »Er wird es.« (Eine Übersicht mit allen designierten Ministeriumsposten finden Sie hier.)

Die Ernennung erntet viel Lob und Zustimmung – aber auch Kritik. In einem Fall sorgt sie auch für Häme: Kevin Kühnert, als neuer SPD-Generalsekretär nominiert, reagierte auf Twitter amüsiert auf eine Äußerung von CDU-Vorsitzkandidat Friedrich Merz. Dieser hatte sich vor drei Tagen empört, dass Lauterbach wohl nicht das Gesundheitsressort erhalte, »nur weil er nicht Karoline heißt«. Der CDU-Politiker spielte damit auf das Versprechen von Scholz an, alle Kabinettsposten zu gleichen Teilen mit Frauen und Männern besetzen zu wollen.

Kühnert quittierte die Aussage nun schlicht mit einem: »Düdüm.«

In einem weiteren eigenen Tweet  kommentierte er die Wahl Lauterbachs weihnachtlich: »Nikolaus ist, wenn Wünsche erfüllt werden. Ihr wolltet ihn – ihr kriegt ihn.«

Norbert Röttgen, der mit Merz um den CDU-Vorsitz konkurriert, wünschte auf Twitter viel Erfolg bei der neuen Aufgabe. Lauterbach habe sich »aus seiner Persönlichkeit, seinem Intellekt und Engagement heraus ein unglaubliches Vertrauen in der Gesellschaft erarbeitet«. Er freue sich für Lauterbach, »dass das belohnt wird«.

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Auch der noch geschäftsführende Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) hat seinem designierten Nachfolger gratuliert. »Lieber Karl Lauterbach, herzlichen Glückwunsch zu dieser wichtigen und schwierigen, doch auch sehr schönen Aufgabe«, schrieb Spahn bei Twitter. »Ich wünsche Ihnen dabei viel Erfolg und eine glückliche Hand. Denn es geht um unser Land. Die Bewältigung dieser Pandemie bleibt eine Gemeinschaftsaufgabe.«

FDP-Vize Wolfgang Kubicki, ursprünglich ein eifriger Kritiker Lauterbachs, hat ihm nach eigenen Angaben bereits gratuliert. Der »Bild«-Zeitung sagte er: »Die deutsche Talkshowszene wird jetzt häufiger auf ihn verzichten müssen. So hat alles auch sein Gutes.«

Der ehemalige SPD-Politiker Christopher Lauer warnte, dass auch Lauterbach nicht alles perfekt machen werde. Man solle ihn daher nicht an eigenen Erwartungen messen – sondern mit dem Amtsvorgänger vergleichen.

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Was Lauer meint, zeigt sich vor allem in vielen freudigen Memes auf die neue Personalie. Der Philosoph Jan Skudlarek teilte ein Bild, wie Lauterbach nun Impfgegner zum Überschäumen bringen werde:

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Andere frohlocken, Lauterbach könne nun im Alleingang die neue, besorgniserregende Coronamutante Omikron beiseitefegen:

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Auch Kritik gibt es. Die AfD-Fraktionsvorsitzende Alice Weidel kommentierte auf Twitter , die SPD habe Lauterbach ursprünglich »keinerlei Kompetenz« in Gesundheitsfragen zugetraut, nun erhalte er ein Ministerium. »Schlimmer hätte es für Deutschland nicht kommen können.«

Lauterbach selbst zeigte sich zuversichtlich, dass die Coronapandemie zurückzudrängen ist. Sie werde länger dauern, als viele dächten. »Wir werden das aber schaffen. Impfen wird die zentrale Rolle spielen, aber nicht nur«, sagte Lauterbach in Berlin. »Wir werden den Kampf gegen die Pandemie gewinnen, und für weitere Pandemien werden wir besser gerüstet sein.«

Als unmittelbares Ziel kündigte er mit Blick auf Weihnachten an, die Corona-Fallzahlen so stark herunterzubringen, dass den Menschen Reisen bald wieder empfohlen werden könne. Der Bundestagsabgeordnete bedankte sich mit Blick auf sein zukünftiges Amt für das Vertrauen seiner Partei und für die »vielen zustimmenden Worte«, die er aus der Bevölkerung erhalten habe.

mrc
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