Gesundheitsminister Scheibe an Lauterbachs Büro in Silvesternacht eingeschlagen

Unbekannte haben das Kölner Wahlkreisbüro von Bundesgesundheitsminister Lauterbach beschädigt. Der SPD-Politiker vermutet Impfgegner hinter der Attacke.
Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD): »Das ist einfach nur traurig«

Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD): »Das ist einfach nur traurig«

Foto: Kay Nietfeld / dpa

In der Silvesternacht ist die Scheibe des Kölner Wahlkreisbüros von Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) eingeworfen worden. Der Staatsschutz habe die Ermittlungen aufgenommen, sagte ein Sprecher der Polizei. Zuvor hatte der Kölner »Express« über die Attacke berichtet.

Lauterbach sagte der Deutschen Presse-Agentur am Neujahrstag, wegen vorangegangener Sachbeschädigungen mit Parolen und entsprechender Drohmails gehe er davon aus, dass die erneute Attacke auf sein Büro aus den Reihen radikalisierter Impfgegner und Coronaleugner heraus verübt wurde.

»Krankheitsminister«, »Mörder« und »Psycho«

»Diese Menschen repräsentieren nicht die Gesellschaft, wo ja wirklich der überwältigende Teil zusammenhält und versucht, alles gegen die Pandemie zu tun«, sagte der Minister. »Sie repräsentieren eine ganz kleine Splittergruppe, die selbstgerecht glaubt, hier einen anderen Weg gehen zu müssen und die sich dabei verrannt hat. Das ist einfach nur traurig.«

Am 10. Dezember war das Büro mit Parolen wie »Krankheitsminister«, »Mörder« und »Psycho Lauterbach« beschmiert worden. Wann genau in der Nacht des Jahreswechsels das mehr als faustgroße Loch in die Scheibe des Ladenlokals geschlagen worden war, sei unklar, hieß es aus dem SPD-Ortsverein.

Wut und Hass der Coronaleugner richten sich zunehmend gegen einzelne Vertreter des Staates. Anfang Dezember versammelten sich mehrere Dutzend Rechtsextremisten vor dem Wohnhaus der sächsischen Gesundheitsministerin Petra Köpping (SPD). Zudem nahm die Polizei in Sachsen mehrere Verdächtige fest, die Mordpläne gegen Ministerpräsident Michael Kretschmer (CDU) geschmiedet haben sollen.

Die Mitglieder einer Telegram-Chatgruppe, welche die Ablehnung gegen Impfungen, den Staat und die gegenwärtige Coronapolitik verbinde, »äußerten in der genannten Chatgruppe und bei nicht virtuellen Treffen unter anderem Mordpläne an dem sächsischen Ministerpräsidenten und weiteren Vertretern der sächsischen Staatsregierung«, hieß es aus dem Landeskriminalamt Sachsen.

muk/dpa
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