Große Koalition "Kühnert wird eine wichtige Rolle spielen bei der SPD"

Malu Dreyer, Sigmar Gabriel
Foto: imago/IPONIn der SPD-Spitze wird der Ruf laut, Juso-Chef Kevin Kühnert nach dem Mitgliedervotum stärker in die Belange der Parteispitze einzubinden. "Es wird eine wichtige Aufgabe sein, Befürworter und Gegner einer Großen Koalition zusammenzuführen", sagte Malu Dreyer, Regierungschefin von Rheinland-Pfalz und stellvertretende Parteivorsitzende, dem SPIEGEL. "Natürlich wird er eine wichtige Rolle spielen bei der Erneuerung der SPD."
Auch Parteivorstandsmitglied Uli Grötsch betonte die Bedeutung Kühnerts für die Partei: "Gerade für viele Neumitglieder ist Kühnert eine wichtige Stimme." (Lesen Sie hier die ganze Geschichte im neuen SPIEGEL.)

Juso-Chef Kevin Kühnert
Foto: Andreas Arnold/ dpaNochaußenminister Sigmar Gabriel, der sich als Parteichef häufiger an den Jungsozialisten rieb, appelliert ebenfalls an die SPD, Kühnert stärker zu integrieren. In der Sache sei er anderer Meinung als der Juso-Chef, sagte Gabriel dem SPIEGEL. Er plädiere klar für eine Große Koalition, weil ein Nein fatale Folgen für Europa haben könne.
Aber ihn beeindrucke das Engagement der Jusos um Kühnert. "Da kämpfen tolle junge Leute", sagte der Außenminister: "Was will eine Partei mehr?" Gabriels Botschaft: "Wenn es die SPD schafft, jetzt eine gute Regierung zu bilden und gleichzeitig diese junge Generation mit ihrem Engagement und Enthusiasmus zu halten, ist mir um die Zukunft der SPD nicht bange."
Kühnert selbst signalisiert, den Konflikt mit der SPD-Führung nicht auf die Spitze treiben zu wollen. Er sei sich der Tragweite seines Agierens bewusst, sagte er dem SPIEGEL. "Das ist jetzt nicht irgendwie Parteitag, und man kämpft auf Seite 27 um irgendeinen Spiegelstrich und kann am Ende so einen Pseudoerfolg mit nach Hause nehmen, für den sich später nie mehr jemand interessiert. Jetzt geht es im Zweifel ums Eingemachte."