Kinderbetreuung Von der Leyen will Väter mit Teilzeit-Elterngeld ködern
Berlin - Längerer Zeitraum, dafür nur halbtags: Bundesfamilienministerin Ursula von der Leyen erwägt eine Verlängerung des Elterngelds. Nach den Vorstellungen der Ministerin könnten Paare die Leistungen bis zu 28 Monate lang erhalten, wenn sie währenddessen in Teilzeit arbeitet würden, wie die "Bild"-Zeitung berichtet.
"Viele Väter, die sich in Zeiten der Krise nicht trauen, ganz auszusteigen, könnten statt zwei voller Vätermonate vier halbe nehmen", sagte die CDU-Politikerin dem Blatt zufolge. "Sie arbeiten halbtags und bekommen das halbe Elterngeld. Die Mütter können es genauso machen, so dass Vater und Mutter zusammen auf bis zu 28 Monate kommen können." Das gebe beiden Elternteilen die Möglichkeit, Zeit mit ihrem Kind zu verbringen und im Beruf zu bleiben. Gleichzeitig müsse der Arbeitgeber nicht komplett auf seine Mitarbeiter verzichten.
In Zeiten der Wirtschaftskrise müsse sich Familienpolitik "auf das Wesentliche konzentrieren: Armut verhindern", fordert sie. Diese verhindere man am besten mit Arbeit. Gerade in wirtschaftlich unsicheren Zeiten sei es von Vorteil, wenn Familien sich nicht nur auf ein Einkommen verließen. In jeder fünften Familie sei mittlerweile die Frau die Hauptverdienerin.
Mit Blick auf den Ausbau der Kinderbetreuung sagte von der Leyen, der Bedarf an Kita-Plätzen sei zwar erst zu etwa einem Drittel gedeckt. "Doch der Ausbau kommt gut voran. Der Bund hat den Ländern für 2008 und 2009 insgesamt 650 Millionen Euro gegeben. Davon haben die Länder den Städten und Gemeinden bereits fast 400 Millionen Euro bewilligt."
Das Elterngeld ist ein Lohnersatz für Mütter und Väter, die nach der Geburt eines Kindes die Berufstätigkeit unterbrechen oder auf höchstens 30 Stunden in der Woche reduzieren. Gezahlt werden 67 Prozent des letzten Nettogehalts, höchstens aber 1800 und mindestens 300 Euro im Monat.
Die staatliche Leistung wird bisher maximal 14 Monate gezahlt. Ein Elternteil kann sie aber längstens zwölf Monate in Anspruch nehmen. Weitere zwei Monate wird nur dann gezahlt, wenn der andere Partner das Kind betreut. Damit sollen vor allem Väter an der Erziehung der Kinder stärker beteiligt werden. Alleinerziehende erhalten das Geld volle 14 Monate.