»Es wurde ein Haar in der Suppe gefunden« »Letzte Generation« beklagt nach Bericht über Fernreise Doppelmoral

Wegen eines Fernflugs von zwei Klimaaktivisten steht die »Letzte Generation« in der Kritik. Dagegen wehrt sich die Gruppe mit einem Twitter-Statement.
Protest der »Letzten Generation« (in Dresden): »Gleichzeitig stehen wir jetzt wieder da«

Protest der »Letzten Generation« (in Dresden): »Gleichzeitig stehen wir jetzt wieder da«

Foto: Benedict Bartsch / xcitepress / IMAGO

Zwei Klimaschützer, die eigentlich vor Gericht erscheinen sollten – stattdessen aber mit dem Flugzeug eine Fernreise nach Asien unternehmen: So ein aktueller Bericht der »Bild-«-Zeitung, mit der diese offenbar die Aktivisten der »Letzten Generation« vor sich hertreiben will. Die Organisation wehrt sich nun und beklagt in einem auf Twitter veröffentlichten Statement  Doppelmoral.

Man könne nachvollziehen, dass es negative Gefühle auslöse, wenn Protestierende der »Letzten Generation« in ein Flugzeug stiegen, teilte die Organisation am Donnerstag mit. Doch es sei auch Doppelmoral, etwa als »Klimakanzler« den Ort Lützerath abzubaggern.

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Ausgelöst worden war die Debatte durch den »Bild «-Bericht vom Mittwoch: Zwei Klimaaktivisten hätten demnach in Stuttgart vor Gericht erscheinen sollen, weil sie vergangenen Herbst gemeinsam mit weiteren Aktivisten eine Bundesstraße blockiert und sich dort festgeklebt hätten. Dem Bericht zufolge handelt es sich um eine Frau, die als Zeugin hätte aussagen sollen, und einen Mann, der angeklagt war. Statt zu erscheinen, seien sie nach Bali geflogen und hätten dadurch rund 7,9 Tonnen CO₂ verursacht, rechnete die Zeitung vor.

Thailand, nicht Bali

Die beiden seien nicht – wie von der Zeitung getitelt – nach Bali, sondern nach Thailand geflogen, um dort »viele Monate zu bleiben«, hieß es bei der »Letzten Generation«. Ihr Fernbleiben sei mit dem Gericht abgesprochen worden. »War ihnen das Wort ›Thailand‹ zu lang? Klang ›Bali‹ empörender?« Weiter heißt es in dem Tweet: »Es wurde ein Haar in der Suppe gefunden. Wie erwartbar.«

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Individuelles Verhalten sei nicht unwichtig, im Gegenteil, hieß es in der Mitteilung der Klimaaktivisten weiter. Sich politisch gegen den Klimakollaps zu engagieren und dabei das eigene Leben umzustellen, gehe oft Hand in Hand. Solch eine Lebensumstellung sei aber keine Voraussetzung für den Protest. »Falls irgendein Zweifel bestand, ob Menschen, die Fleisch essen, Auto fahren oder Langstreckenflüge machen, mit uns gegen den Verfassungsbruch der Regierung auf die Straße gehen können, dann möchten wir den hiermit ausräumen: Ja!«

sol/dpa
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