Hausmitteilung Klima, Himmel, Ai Weiwei, SPIEGEL WISSEN
Klima
In Glasgow beginnt jetzt die internationale Klimakonferenz, und wir beleuchten die zurzeit wohl größte Krise der Menschheit in mehreren Geschichten. Die Erste beschreibt das verheerende Paradox der Klimapolitik: Um die Erde zu retten, muss sie erst ausgebeutet werden, vor allem im Süden des Planeten, in Afrika, in Lateinamerika. Denn hier lagern im Boden Kupfer, Nickel, Kobalt, jene Metalle, die unverzichtbar sind für grüne Technologien. Kein Windrad, kein Elektroauto, kein Sonnenkollektor funktioniert ohne diese kostbaren Rohstoffe, der Bedarf ist gigantisch und wächst enorm. Die Welt gerät in eine neue Abhängigkeit, die neue Probleme schafft, neue Umweltsünden, etwa im Norden Chiles, wo die weltgrößten Kupfervorkommen zu finden sind, oder im Nordwesten Guineas, wo der Rohstoff für Aluminium aus dem Boden geholt wird. Ein Team um den Redakteur Alexander Jung hat für das Titelstück weltweit mit Minenbetreibern und Automanagern, mit Geologen und Ökologen gesprochen und nach Auswegen aus dem Dilemma gesucht.
Himmel
Es klingt wie eine simple Kinderfrage, und doch entscheidet die Antwort womöglich über die Zukunft von uns allen: Wem gehört er eigentlich, der Himmel über uns? Warum darf jeder Jahr für Jahr mehr Dreck hineinpumpen, allen Übereinkommen zum Trotz? Um Antworten auf diese Fragen zu finden, machten sich auch die SPIEGEL-Leute Alexander Smoltczyk, Susanne Götze und Guido Mingels auf den Weg ins Ausland. Sie reisten zu Messstationen auf Hawaii und zu Bergbauern im Berner Oberland, sprachen mit einer Klimajuristin in Oslo, mit Spieltheoretikern und Moralphilosophen und dem Beauftragten des Vatikans für Fragen von Ökologie und Schöpfung. »Um nichts wird derzeit so erbittert gestritten wie um die Nutzung der Atmosphäre«, so Alexander Smoltczyk. Die Recherche des Teams führten zu einer Antwort, die nicht weniger einfach ist als eine Kinderfrage: Der Himmel gehört allen, und es gibt Wege, das auch vertraglich abzusichern. Man muss nur wollen.
Ai Weiwei
Ai Weiwei ist einer der berühmtesten Künstler dieser Zeit, und außerhalb seiner schwierigen Heimat China wäre er in vielen Städten dieser Welt willkommen. Doch man findet ihn in der portugiesischen Provinz, sein Haus liegt so abgeschieden, dass man es nur mithilfe exakter GPS-Daten findet. Dort traf die SPIEGEL-Redakteurin Ulrike Knöfel Ai in der vergangenen Woche zum Interview, und sie gingen spazieren. Vor einem Schuppen fielen die imposanten Wurzeln von Olivenbäumen auf, die Ai noch zu Kunstwerken verarbeiten will. Portugal scheint ihn zu inspirieren, meint Knöfel. Und zugleich lässt ihn auch dort nicht los, dass er selbst lange kein echtes Zuhause hatte, weil er seine Kindheit in der Verbannung verbrachte, zum Teil sogar in einer Höhle unter der Erde.
SPIEGEL WISSEN
Ihr Leben lang sind die meisten Menschen Krisen und Belastungen ausgesetzt – nicht erst seit Corona. Traumata aus der Kindheit, Verletzungen durch Mobbing, Burn-out, Jobverlust oder eine toxische Partnerschaft stören das innere Gleichgewicht. Die neue Ausgabe von SPIEGEL WISSEN erklärt, wie sich Körper und Seele nach krankmachenden Erfahrungen erholen, wie wir Angststörungen vorbeugen und Langzeitfolgen vermeiden können. Das Heft ist ab Dienstag im Handel. Außerdem in der Inlands-Auflage: Eine Beilage zur Elektromobilität, die Antworten gibt auf die wichtigsten Fragen, unter anderem: Was muss man beim Kauf eines Elektroautos beachten, welche Förderungen gibt es - und welche neuen Modelle?