Klimaschutz CO2-Zwist zwischen Kiel und RWE

Der Energiekonzern RWE will Kohlendioxid aus seinen Kraftwerken im schleswig-holsteinischen Untergrund entsorgen. Die Kieler Regierung will davon nichts wissen, lieber eigenes CO2 im Boden versenken.
Von Christian Schwägerl

Der RWE-Konzern stößt mit seinem Vorhaben, Kohlendioxid aus einem nordrhein-westfälischem Braunkohlekraftwerk in unterirdischen Hohlräumen in Schleswig-Holstein zu entsorgen, in Kiel auf Ablehnung. Der schleswig-holsteinische Wirtschaftsminister Werner Marnette (CDU) kritisierte, dass die Ankündigung von RWE-Chef Jürgen Großmann "nicht abgestimmt und gegen getroffene Vereinbarungen" gewesen sei.

Großmann hatte das Projekt vergangenen Freitag in Anwesenheit von Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) verkündet. Demnach sollen die klimaschädlichen Abgase eines Braunkohlekraftwerks, das 2014 in Hürth bei Köln in Betrieb gehen soll, über eine Pipeline transportiert und im schleswig-holsteinischen Untergrund versenkt werden.

Ein Raumordnungsverfahren für die Trasse nach Schleswig-Holstein solle "möglichst noch in diesem Jahr" eingeleitet werden. Laut Kieler Wirtschaftsministerium gebe es zwar eine Kooperation mit der RWE-Tochter Dea, unterirdische CO2-Speicher in Schleswig-Holstein zu erkunden. Doch es seien noch nicht einmal die Genehmigungen für eine Eignungsprüfung erteilt worden. Zudem seien schleswig-holsteinische Speicher primär für CO2 aus eigenen Kraftwerken reserviert.

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