Klimakrise Deutschland tritt Kohleausstieg-Allianz bei

Deutschland wird Mitglied der internationalen Allianz für den Kohleausstieg. Umweltministerin Schulze spricht von einem "starken Signal" - allerdings gehören dem Bündnis bislang nicht allzu viele Länder an.

Deutschland tritt an diesem Sonntag der internationalen Allianz für den Kohleausstieg bei. "Der Kohleausstieg ist ein zentraler Baustein für den weltweiten Klimaschutz", sagte Bundesumweltministerin Svenja Schulze am Rande des Uno-Klimagipfels in New York den Zeitungen der Funke-Mediengruppe.

"Mit den Beschlüssen des Klimakabinetts bekennt sich die Bundesregierung offiziell zum Kohleausstieg", so Schulze. "Damit können wir endlich auch der Allianz der Kohleausstiegsländer beitreten."

Die Allianz zeige, dass die Kohleverstromung in den verschiedenen Teilen der Welt zum Auslaufmodell werde. "Wenn ein großes Industrieland wie Deutschland sich von Atom und Kohle verabschiedet und seine Energieversorgung schrittweise vollständig auf erneuerbare Energien umstellt, ist das auch ein starkes Signal für andere Teile der Welt", sagte Schulze.

Runter auf 17 Gigawatt - binnen elf Jahren

In der Bundesrepublik sollen bis spätestens 2038 schrittweise alle Kraftwerke mit einer Gesamtleistung von 42,5 Gigawatt vom Netz genommen werden, nach Möglichkeit schon bis 2035. Bis 2030 soll die Kraftwerksleistung auf 17 Gigawatt reduziert werden.

Die 2017 gegründete sogenannte "Powering Past Coal Alliance" umfasste bislang 30 nationale Regierungen sowie zudem Regionen und Unternehmen. Sie bekennen sich dazu, den Bau neuer Kohlekraftwerke zu stoppen, die internationale Kohlefinanzierung zu beenden, ein Datum für den Kohleausstieg festzulegen und ihre nationalen Klimaschutzmaßnahmen auf die Ziele des Pariser Klimaabkommens auszurichten.

Die große Koalition hatte am Freitag ein 22-seitiges Eckpunktepapier bekannt gegeben, das den Klimaschutz in Deutschland voranbringen und die politischen Ziele für 2030 erreichbar machen soll (Lesen Sie hier mehr zu den Beschlüssen).

mxw/dpa
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