Streit über Klimaschutz SPD-Chefin Nahles attackiert die Grünen

Die SPD bremst beim Klimaschutz: SPD-Chefin Andrea Nahles wirft den Grünen im SPIEGEL eine rücksichtslose Umweltpolitik vor - und warnt vor einem überhasteten Ende der Braunkohle.
Andrea Nahles

Andrea Nahles

Foto: Bernd von Jutrczenka/ dpa

SPD-Chefin Andrea Nahles verschärft den Ton gegenüber den Grünen und wirft der zuletzt immer populäreren Partei vor, mit einer rücksichtslosen Klimaschutzpolitik ganze Regionen in Deutschland allein zu lassen. "Die Grünen betreiben Klimaschutz durch das staatlich angeordnete Abschalten von Kohlekraftwerken, ohne sich um die Menschen vor Ort zu kümmern", kritisiert Nahles im SPIEGEL. "Die Verengung der Klimaproblematik auf die Braunkohle ist für uns nicht akzeptabel." (Lesen Sie hier das ganze Gespräch im neuen SPIEGEL .)

Niemand bestreite, dass Deutschland aus der Kohle aussteigen müsse, so Nahles. "Aber für eine Blutgrätsche gegen die Braunkohle steht die SPD nicht zur Verfügung. Wir können diese Technologie nicht einfach abknipsen. An der Kohle hängen Lebensläufe und ganze Regionen."

Die SPD-Vorsitzende kündigte an, in der Umweltpolitik künftig vor allem die Folgen für die Beschäftigten in den Abbaugebieten in den Fokus rücken zu wollen. "Die Menschen in der Lausitz oder im Rheinland wissen selbst, dass die Braunkohle nicht die Energie der Zukunft ist", sagte Nahles. "Aber die Frage ist doch: Wie können wir den Strukturwandel erfolgreich gestalten? Wir wollen den Menschen in der Region eine Chance geben, sodass die Region überleben kann und die Beschäftigten nicht nur irgendwelche Billigjobs als Alternative vorfinden, sondern gut bezahlte Arbeit."

Strukturwandel müsse neue Ideen nutzen um Klimaschutz und Arbeitsplätze zu verbinden, zum Beispiel mit Co2-freien Speicherkraftwerken, fordert die Sozialdemokratin. "Wir müssen diese Regionen wirklich ernst nehmen."

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