Im Alter von 88 Jahren Konrad Adenauers jüngster Sohn gestorben
Georg Adenauer ist tot. Der jüngste Sohn von Konrad Adenauer, des ersten Kanzlers der Bundesrepublik, starb am Sonntag in Schleiden in der Eifel. Er wurde 88 Jahre alt. Das teilte die Stiftung Bundeskanzler-Adenauer-Haus in Rhöndorf/Bad Honnef mit.
Georg Adenauer war das letzte noch lebende Kind Konrad Adenauers. Vor etwa einem Jahr war seine jüngste Tochter Libet Werhahn im Alter von 90 Jahren verstorben - sie war als erste First Lady der Bundesrepublik bekannt geworden, weil Kanzler Adenauer zum Zeitpunkt seiner Amtszeit schon verwitwet war.
Als Georg Adenauer 1931 zur Welt kam, war sein Vater noch Oberbürgermeister von Köln. Zwei Jahre später wurde der Zentrumspolitiker und überzeugte Republikaner Konrad Adenauer von den Nazis vertrieben. So kam es, dass sein Sohn Georg in Rhöndorf im Siebengebirge aufwuchs, wohin sich die Familie zurückgezogen hatte.
1948 starb seine Mutter Gussie, Adenauers zweite Ehefrau. Sie erlag den Spätfolgen eines Suizidversuchs, den sie 1944 unternommen hatte - aus Verzweiflung darüber, dass sie der Gestapo unter großem Druck das Versteck ihres Mannes verraten hatte.
Später lebte Georg Adenauer mit seiner schwedischen Frau Ulla und den drei Söhnen Sven-Georg, Andreas und Hans viele Jahre in unmittelbarer Nähe des Vaters in Rhöndorf. Er war in der Kommunalpolitik aktiv. 1969 wurde der Jurist in Schleiden Notar. Die Eifel sei ihm zur neuen Heimat geworden, sagte die Geschäftsführerin des Adenauer-Hauses, Corinna Franz. Das frühere Wohnhaus des ersten Kanzlers ist heute ein Museum.