Konter gegen Rüttgers-Film NRW-CDU setzt Videoprofis auf SPD-Landeschefin an

Jusos filmten CDU-Ministerpräsident Rüttgers, als er abfällig über Rumänen sprach - jetzt wollen die Christdemokraten in NRW Zeitungsberichten zufolge SPD-Landeschefin Kraft mit derselben Methode attackieren. Sie haben professionelle Videofilmer auf die Politikerin angesetzt.
NRW-SPD-Chefin Kraft: CDU lässt die Politikerin bei Wahlkampfauftritten filmen

NRW-SPD-Chefin Kraft: CDU lässt die Politikerin bei Wahlkampfauftritten filmen

Foto: A3730 Federico Gambarini/ dpa

Düsseldorf - Die nordrhein-westfälische CDU hat Videoprofis damit beauftragt, SPD-Landeschefin Hannelore Kraft zu filmen. Das berichten die WAZ-Zeitungen. Nach Verbreitung der abfälligen Äußerungen von Ministerpräsident Jürgen Rüttgers (CDU) über rumänische Arbeiterdurch das Amateurvideo eines Jusos habe eine Düsseldorfer Filmproduktionsfirma von der CDU-Landeszentrale den Auftrag erhalten, Wahlkampfreden der politischen Gegnerin professionell aufzuzeichnen.

Ein CDU-Sprecher bestritt jedoch den Zeitungen zufolge einen Zusammenhang mit dem aktuellen Rüttgers-Video der SPD im Internet. "Bei jeder Veranstaltung, die uns mit Frau Kraft zur Kenntnis kommt, sind wir mit der Kamera dabei", zitieren die WAZ-Blätter einen CDU-Sprecher. Die Videoprofis seien lediglich engagiert worden, weil sämtliche eigenen Leute derzeit durch den Wahlkampf anderweitig ausgelastet seien, wird die CDU zitiert.

"Natürlich ist uns der Videobeweis wichtig", sagte NRW-CDU-Generalsekretär Hendrik Wüst den WAZ-Titeln. "Deshalb machen wir das seit Jahren." Auf diese Weise habe die CDU bereits das "Geeiere" der SPD-Chefin "im Umgang mit der Linkspartei entlarvt". Weiter heiße es, sämtliche Videos würden nach geeigneten Passagen für Anti-Kraft-Kampagnen ausgewertet.

Auch die NRW-SPD filmt laut WAZ den politischen Gegner. "Bisher gibt es von uns aus aber keine systematische Videoüberwachung von Rüttgers", wird ein SPD-Sprecher zitiert.

Rüttgers hatte mit Blick auf die Verlagerung der Nokia-Produktion von Bochum nach Rumänien auf einer Wahlkampfkundgebung gesagt: "Im Unterschied zu den Arbeitnehmern hier im Ruhrgebiet kommen die in Rumänien eben nicht morgens um sieben zur ersten Schicht und bleiben bis zum Schluss da. Sondern sie kommen und gehen, wann sie wollen und wissen nicht, was sie tun."

anr/ddp
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