Umfrage
Wähler in Thüringen wollen mehrheitlich Schwarz-Rot
Anderthalb Wochen vor der Landtagswahl in Thüringen liegt die CDU laut einer aktuellen Umfrage vorn. Ministerpräsidentin Lieberknecht könnte also die Große Koalition fortsetzen. Rein rechnerisch wäre auch ein Regierungswechsel zu Rot-Rot-Grün drin.
Ministerpräsidentin Lieberknecht: Sie möchte Schwarz-Rot fortsetzen
Foto: Hendrik Schmidt/ dpa
Erfurt - Die Christdemokraten sind in Thüringen kurz vor der Wahl klar stärkste Kraft. Nach dem am Donnerstag veröffentlichten ZDF-"Politbarometer Extra" ist aber nicht sicher, ob sie unter Ministerpräsidentin Christine Lieberknecht weiterhin mit der SPD regieren können. Neben Schwarz-Rot hätte derzeit auch eine Koalition aus Linken, SPD und Grünen eine Mehrheit. Die Thüringer SPD kann sich also aussuchen, in welche Regierung sie eintritt. In Thüringen wird am 14. September ein neuer Landtag gewählt.
Die Zahlen im Einzelnen: Wenn die Wahl schon am kommenden Sonntag wäre, käme die CDU auf 36 Prozent. Die Linkspartei wäre mit 26 Prozent zweitstärkste Kraft, die SPD würde auf 16 Prozent kommen. Die Grünen wären mit sechs Prozent ebenso im Landtag wie die Alternative für Deutschland (AfD), die laut Umfrage auf acht Prozent kommt. Die FDP würde die Wiedereinzug ins Parlament nicht mehr schaffen. 38 Prozent wissen noch nicht sicher, ob und wen sie wählen wollen.
Lieberknecht will die Zusammenarbeit mit der SPD fortsetzen. Ein Bündnis mit der AfD hatte sie bereits ausgeschlossen. Erstmals könnte in Thüringen aber mit Bodo Ramelow auch ein Links-Politiker Ministerpräsident werden. Die SPD steht einem Bündnis mit der Linkspartei unter möglicher Beteiligung der Grünen offen gegenüber.
Laut Umfrage findet nur eine schwarz-rote Koalition eine mehrheitliche Zustimmung. Fast jeder Zweite (46 Prozent) hält solch ein Bündnis für gut, 34 Prozent finden es schlecht. Alle anderen Koalitionsmodelle, auch ein rechnerisch mögliches rot-rot-grünes Bündnis, werden mehrheitlich als schlecht bewertet.
Klarer Vorsprung in Brandeburg für die SPD
In Brandenburg, wo ebenfalls am 14. September gewählt wird, behauptet die SPD laut jüngstem ZDF-"Politbarometer" ihren Vorsprung. Würde schon am kommenden Sonntag gewählt, erhielte sie wie 2009 33 Prozent der Stimmen. Die CDU könnte sich auf 25 Prozent steigern, nach 19,8 Prozent vor fünf Jahren. Die Linke müsste mit 21 Prozent Einbußen hinnehmen. Sie kam bei der Wahl 2009 noch auf 27,2 Prozent. Die Grünen würden 6 Prozent (2009: 5,7) erhalten, die eurokritische AfD 8 Prozent.