Bündnisaufgaben erfüllen und gleichzeitig Waffen liefern SPD-Chef Klingbeil spricht sich für Verteidigungsbündnis mit Industrie aus

»Wir brauchen einen nationalen Pakt für Sicherheit«: SPD-Chef Lars Klingbeil verlangt, dass Politik und Industrie ein Bündnis schmieden. Produktionskapazitäten müssten ausgebaut werden.
Lars Klingbeil: »In den nächsten fünf Jahren sollten Erfolge schon deutlich sichtbar werden«

Lars Klingbeil: »In den nächsten fünf Jahren sollten Erfolge schon deutlich sichtbar werden«

Foto: Kay Nietfeld / dpa

SPD-Chef Lars Klingbeil hat eine bessere Zusammenarbeit von Politik und Industrie bei Fragen der Verteidigung und nationalen Sicherheit gefordert. »Wir brauchen einen nationalen Pakt für Sicherheit: ein großes Bündnis von Politik und Industrie, damit sich Deutschland ausreichend verteidigen kann, wir unsere Bündnisaufgaben erfüllen und zugleich weitere Waffen in die Ukraine liefern können«, sagte Klingbeil der niedersächsischen »Böhme-Zeitung«. Die Industrie könne ihren Teil beitragen, indem sie Produktionskapazitäten langfristig ausbaue.

Wichtig sei aber vor allem, dass der 100 Milliarden Euro starke Sondertopf für Verteidigungsausgaben schnell genutzt werde – »nicht auf den üblichen bürokratischen Wegen, sondern in einer Rekordgeschwindigkeit«. Bei der Beschaffung müsse Deutschland auch mit den anderen EU-Staaten zusammenarbeiten, um bessere Preise zu bekommen. Militärische Großprojekte dauerten teils länger – »aber in den nächsten fünf Jahren sollten Erfolge schon deutlich sichtbar werden«, sagte Klingbeil.

100 Milliarden sollen helfen

Nach dem russischen Überfall auf die Ukraine hatte Bundeskanzler Olaf Scholz in seiner »Zeitenwende«-Rede massive Investitionen in die Bundeswehr angekündigt, finanziert unter anderem durch das seither eingerichtete 100-Milliarden-Euro-Sondervermögen. Gleichwohl leidet die Bundeswehr weiterhin an massivem Mangel von Munition und Ausrüstung, so hatte etwa die Pannenserie beim Panzer Puma  Schlagzeilen gemacht.

Zuletzt hatte das Rüstungsunternehmen Rheinmetall angekündigt, in Deutschland eine umfangreiche neue Munitionsfertigung aufzubauen. Die Anlagen für sogenannte Mittelkalibermunition sollen im Januar fertig sein. Im Mittelpunkt der neuen Bedarfslage stehe das Bestreben, »die Munitionsversorgung in Deutschland wieder prinzipiell unabhängig von ausländischen Fertigungsstätten aufzustellen«, sagte ein Sprecher des Rüstungsunternehmens in Berlin.

ptz/dpa
Die Wiedergabe wurde unterbrochen.
Playlist
Speichern Sie Audioinhalte in Ihrer Playlist, um sie später zu hören oder offline abzuspielen. Zusätzlich können Sie Ihre Playlist über alle Geräte mit der SPIEGEL-App synchronisieren, auf denen Sie mit Ihrem Konto angemeldet sind.
Jetzt anmelden
Sie haben noch kein SPIEGEL-Konto? Jetzt registrieren
Merkliste
Speichern Sie Ihre Lieblingsartikel in der persönlichen Merkliste, um sie später zu lesen und einfach wiederzufinden.
Jetzt anmelden
Sie haben noch kein SPIEGEL-Konto? Jetzt registrieren
Mehrfachnutzung erkannt
Bitte beachten Sie: Die zeitgleiche Nutzung von SPIEGEL+-Inhalten ist auf ein Gerät beschränkt. Wir behalten uns vor, die Mehrfachnutzung zukünftig technisch zu unterbinden.
Sie möchten SPIEGEL+ auf mehreren Geräten zeitgleich nutzen? Zu unseren Angeboten