Leipziger Olympia-Bewerbung Staatsanwaltschaft ermittelt gegen Tiefensee

Verkehrsminister Tiefensee ist wegen Spenden für die Leipziger Olympia-Bewerbung 2002 unter Verdacht geraten: Er soll indirekt dafür verantwortlich sein, dass sich Dritte an Spendenmitteln für städtische Unternehmen bereichern konnten. Jetzt ermittelt die Staatsanwaltschaft.

Berlin - Bundesverkehrsminister Wolfgang Tiefensee wird nicht vorgeworfen, auf einen persönlichen Vorteil aus gewesen zu sein - allerdings wird er verdächtigt, "die Vorteilsnahme Dritter begünstigt" zu haben. Die Staatsanwaltschaft Dresden ermittelt jetzt gegen Tiefensee wegen des Verdachts der Beihilfe zur Vorteilsnahme, teilte sein Ministerium am Freitag mit. Es gehe dabei um Wirtschaftsspenden für die Olympia-Bewerbung der Stadt Leipzig 2002.

Tiefensee war zu dieser Zeit Oberbürgermeister der Stadt. In dieser Funktion soll er "die Vorteilsnahme Dritter außerhalb der Stadtverwaltung durch das Agieren städtischer Gesellschaften indirekt begünstigt haben", heißt es konkret in einer Erklärung der Staatsanwaltschaft. Näheres wurde nicht bekannt.

Tiefensees Sprecher Rainer Lingenthal betonte, der Verdacht richte sich ausdrücklich nicht auf irgendeine Art von persönlichem Vorteil für den damaligen Oberbürgermeister selbst. "Die Vedächtigungen sind haltlos", heißt es in der schriftlichen Erklärung Lingenthals. "Irrtümlich werden absurde Zusammenhänge konstruiert." Deshalb müsse jetzt sehr schnell die Aufklärung vorangetrieben werden, um Schaden vom Amt und der Person des Ministers abzuwenden. Tiefensee habe ein "dringendes Interesse" daran, dass die Vorgänge sofort und restlos aufgeklärt würden.

amz/Reuters

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