SPIEGEL-Umfrage Große Mehrheit der Deutschen lehnt Proteste der »Letzten Generation« ab

Die Meinung der Deutschen über die Protestmethoden der »Letzten Generation« ist ziemlich einhellig: Die überwiegende Mehrheit findet sie falsch, zeigt eine SPIEGEL-Umfrage. Viele sorgen sich um eine Radikalisierung der Gruppe.
Straßenblockade der »Letzten Generation« in Berlin (am 4. Mai): Wenig Verständnis in der Bevölkerung

Straßenblockade der »Letzten Generation« in Berlin (am 4. Mai): Wenig Verständnis in der Bevölkerung

Foto: IMAGO/Stefan Zeitz / Stefan Zeitz / IMAGO

Straßenblockaden, Klebe- und Sprühaktionen: Die Protestmethoden der Klimaaktivistengruppe »Letzte Generation« sind umstritten. Jüngst gab es etwa großen Unmut wegen Aktionen in Berlin, bei denen in der ganzen Stadt Straßen blockiert und offenbar Rettungswagen behindert wurden.

Bei der überwiegenden Mehrheit der Menschen in Deutschland finden die Proteste strikte Ablehnung. Laut einer Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Civey für den SPIEGEL beurteilen insgesamt 79 Prozent der Deutschen die Aktionen der »Letzten Generation« als »eher falsch« oder »eindeutig falsch« (Hintergründe zur Civey-Methodik lesen Sie hier).

Die Zustimmung für die Aktionen der »Letzten Generation« ist dagegen niedrig: Lediglich 16 Prozent gaben an, sie als »eindeutig richtig« oder »eher richtig« anzusehen. Fünf Prozent sind in Bezug auf die Proteste unentschieden.

Sorge vor Radikalisierung

Viele Deutsche halten der Umfrage zufolge eine Radikalisierung der Gruppe für möglich. Die Frage, ob ihnen dies Sorge bereitet, beantworteten 70 Prozent mit »ja, auf jeden Fall« (57 Prozent) oder »eher ja« (13 Prozent).

26 Prozent bereitet eine mögliche Radikalisierung der »Letzten Generation« keine Sorge. Nur vier Prozent waren unentschieden.

Habecks Kritik

Inzwischen äußern sich auch die Grünen regelmäßig kritisch über die Protestformen der »Letzten Generation«. Wirtschaftsminister Robert Habeck bezeichnete die Aktionen der Gruppe jüngst als »politisch falsch«.

Die Klimaaktivisten trafen sich neulich auch mit Verkehrsminister Volker Wissing (FDP), der sowohl die Forderungen der Gruppe als auch die Art des Protests ablehnt. Dennoch sprachen die Aktivistinnen und Aktivisten danach von einem »konstruktiven« Treffen. Sie wollen auch mit Kanzler Olaf Scholz (SPD) in Kontakt treten, zudem ist ein weiteres Treffen mit Wissing vorgesehen.

col
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