Hausmitteilung »Letzte Generation«, Ussyk, Rhein, »Dein SPIEGEL«
»Letzte Generation«

Gene Glover / DER SPIEGEL
165-mal in drei Monaten haben sich die Klima-Aktivisten der »Letzten Generation« nach eigenen Angaben auf Straßen festgeklebt und so den Verkehr aufgehalten. Das Land soll stillstehen, damit sich endlich etwas bewegt, so sehen sie es. Sie sind radikaler und kompromissloser als die demonstrierenden Schüler von »Fridays for Future«. Doch was bringt diese Form des Protests? Und wer sind die Rebellen mit dem Sekundenkleber an den Händen? Redakteurin Nike Laurenz (r.) begleitete drei Vollzeitaktivisten über mehrere Monate: Lars Werner, 30, der seinen Job als Psychologe hinwarf; Carla Hinrichs, 25, die für die Letzte Generation ihr Studium aufgab; Lina Eichler, 19, die ihr Abitur abbrach. Laurenz sprach mit einer früheren Lehrerin, einer Ex-Chefin und Eltern der Aktivisten. »Sie muten ihrem Umfeld einiges zu«, sagt Laurenz, »dabei wird dieser Kampf eher nicht zu politischen Veränderungen führen.«
»Letzten Generation«: Kinder des Zorns
Ussyk

Malte Müller-Michaelis
Die Woche vor großen Boxkämpfen ist chaotisch. Der ukrainische Schwergewichtsweltmeister Oleksandr Ussyk (r.) hat diesen Stress in der Vergangenheit stets mit einem Lächeln bewältigt. Redakteur Malte Müller-Michaelis (l.) beobachtet Ussyk und dessen Landsmann Wassyl Lomatschenko seit zehn Jahren. Bei jedem Treffen war er beeindruckt von der Lockerheit der beiden, so wie 2019 in Cancún, Mexiko (Foto). In dieser Woche im saudi-arabischen Dschidda war das anders. Der Krieg in seiner Heimat überschattet Ussyks anstehenden Kampf. Er hatte sich freiwillig zum Dienst an der Waffe gemeldet, jetzt kämpft er wieder im Ring statt an der Front, muss sich auf den Sport konzentrieren und nebenbei Fragen zum Krieg beantworten. »Es war schwer, an ihn heranzukommen«, sagt Müller-Michaelis. »Von der früheren Offenheit ist wenig geblieben.« Interviewen konnte er Ussyk trotzdem – aber für ein gemeinsames Foto reichte die Zeit nicht mehr.
Schwergewichtsweltmeister Ussyk: »Verwundete Kameraden sagten mir: Kämpfe lieber im Ring für die Ukraine«
Rhein

Der Rhein ist mehr als nur ein Fluss, er ist ein deutscher Mythos. Was bedeutet es also, wenn der Rhein in diesem Dürresommer mancherorts zum Rinnsal verkommt? Antworten erhoffte sich Redakteur Xaver von Cranach (l.) vom Koblenzer Autor Hans Jürgen Balmes, der im vorigen Jahr eine gut 500-seitige Natur- und Kulturgeschichte des Rheins geschrieben hat. Kurzerhand lud Balmes zu einer Tour in seinem Faltboot ein, von Kaub, wo der Pegelstand am kritischsten ist, über die berühmte Felsformation Loreley nach St. Goar. Die beiden trafen einen ehemaligen Schiffslotsen, einen Mann mit Metalldetektor, der auf den nun hervorgetretenen Sandbänken nach Schätzen suchte, und liefen fast auf Grund. »Der trockene Rhein ist auch deshalb so beunruhigend, weil er den Deutschen immer schon zur Selbstvergewisserung diente.«
Tiefstand am Rhein: Ein Mythos vertrocknet
»Dein SPIEGEL«
Die Klimakrise wird vor allem die kommenden Generationen treffen. Kinder und Jugendliche wissen, dass es bei der Frage, wie die Menschen heute leben, um ihre Zukunft geht. In der Titelgeschichte des Kinder-Nachrichten-Magazins »Dein SPIEGEL« erzählen vier Menschen, wie sie sich beruflich für Naturschutz engagieren. In einem Quiz können Kinder ihr Wissen über Klima und Umwelt testen. Und: Der Oberste Gerichtshof der USA – wie funktioniert der Supreme Court, und welche Folgen haben die Entscheidungen der mächtigen Richterinnen und Richter? »Dein SPIEGEL« erscheint am Dienstag.
Anmerkung der Redaktion: In einer früheren Version der Hausmitteilung hieß es, dass die Klimaaktivisten sich nach eigenen Angaben mehr als 165-mal in zwei Monaten auf Straßen festgeklebt haben. Tatsächlich geben sie jeodoch an, den Verkehr auf diese Art 165-mal in drei Monaten aufgehalten zu haben. Wir haben die entsprechende Stelle angepasst.