Linkspartei Lafontaine sieht sich als Erbe Brandts

Oskar Lafontaine hat die politischen Konkurrenten für unglaubwürdig erklärt. Die Linkspartei und sich selbst sieht der Spitzenkandidat dagegen in der Tradition der Politik von SPD-Legende Willy Brandt.

Dresden - "Ich bin Sozialdemokrat im Sinne der Politik, die die SPD in der Ära Willy Brandts und bis zum Jahre 1998 vertreten hat", sagte Lafontaine der "Sächsischen Zeitung". "Das Programm der Linkspartei steht in der Tradition dieser Politik", betonte der Spitzenkandidat, der bis zu seinem überraschenden Rücktritt im März 1999 SPD-Vorsitzender war.

"Die Linkspartei will regieren", sagte Lafontaine. Sie wolle das Los derjenigen verbessern, die in den letzten Jahren im Bundestag nicht vertreten worden seien: "Das sind Arbeitnehmer, Rentner und Arbeitslose." Die anderen im Bundestag vertretenen Parteien seien für Lohnkürzungen, Rentenkürzungen und Kürzungen des Arbeitslosengeldes verantwortlich. Sie befürworteten alle die Agenda 2010, Hartz IV und völkerrechtswidrige Kriege, sagte Lafontaine. "Deswegen haben wir keinen Partner zur Bildung einer Regierung", sagte Lafontaine

Der frühere saarländische Ministerpräsident kritisierte die Unglaubwürdigkeit der politischen Konkurrenten. "Wenn (Bundeskanzler Gerhard) Schröder verspricht, die Renten nicht zu kürzen, dann weiß jeder, dass er das Volk in dieser Frage schon einmal belogen hat", sagte Lafontaine. Auch in diesem Wahlkampf werde wieder in einem Ausmaß gelogen, dass es kaum mehr erträglich sei. Das Programm der Linkspartei sei im Gegensatz zu denen der anderen Parteien "seriös finanziert", versicherte der frühere Finanzminister.

Mehr lesen über

Die Wiedergabe wurde unterbrochen.
Merkliste
Speichern Sie Ihre Lieblingsartikel in der persönlichen Merkliste, um sie später zu lesen und einfach wiederzufinden.
Jetzt anmelden
Sie haben noch kein SPIEGEL-Konto? Jetzt registrieren
Mehrfachnutzung erkannt
Bitte beachten Sie: Die zeitgleiche Nutzung von SPIEGEL+-Inhalten ist auf ein Gerät beschränkt. Wir behalten uns vor, die Mehrfachnutzung zukünftig technisch zu unterbinden.
Sie möchten SPIEGEL+ auf mehreren Geräten zeitgleich nutzen? Zu unseren Angeboten