Mappus-Nachfolge
Südwest-CDU kürt Strobl zu neuem Chef
Er übernimmt in schwierigen Zeiten: Thomas Strobl soll die baden-württembergische CDU aus der Krise führen. Seiner Partei versprach er, die rot-grüne Landesregierung werde eine "Fußnote" bleiben.
Strobl mit Gegenkandidat Mack: "Mehr Diskussion und weniger Akklamation"
Foto: Bernd Weißbrod/ dpa
Ludwigsburg - Mit Führungsposten hat Thomas Strobl bereits Erfahrung: Er ist Chef der baden-württembergischen CDU-Landesgruppe im Bundestag und war bislang Generalsekretär des Landesverbandes. Nun wurde der 51-Jährige zum neuen Vorsitzenden der CDU Baden-Württemberg gewählt. Auf einem Parteitag in Ludwigsburg erhielt Strobl 63,5 Prozent der abgegeben Stimmen, sein Gegenkandidat Winfried Mack kam auf nur 36,4 Prozent.
Strobl löst den früheren Landesvorsitzenden und Ministerpräsidenten
Stefan Mappus ab. Mappus hatte als Konsequenz aus dem Machtverlust bei der Landtagswahl Ende März sein Amt als Landeschef zur Verfügung gestellt.
In seiner Bewerbungsrede kündigte Strobl mehr Teilhabe der Basis an. Er wolle "mehr Diskussion und weniger Akklamation", rief er den fast 400 Delegierten zu. Strobl war in die Kritik geraten, weil er im Gegensatz zu Mappus nach dem Machtverlust im Amt blieb. Teile der Basis warfen dem Heilbronner zudem einen autoritären Führungsstil vor. Strobls Gegenkandidat Mack galt jedoch nicht als überzeugende Alternative. Für viele werde es "eine Wahl zwischen Pest und Cholera",
klagte ein langjähriges CDU-Mitglied vor der Wahl.
Seine Hauptaufgabe sieht Strobl nun darin, die neue Koalition in Stuttgart vor sich herzutreiben. "Die grün-rote Landesregierung wird eine Fußnote in der baden-württembergischen Geschichte bleiben", versprach er.
Strobl ist seit 1998 im Bundestag und der Schwiegersohn von Bundesfinanzminister
Wolfgang Schäuble (CDU). Er kündigte an, er wolle zunächst keinen neuen Generalsekretär bestimmen, sondern das Parteipräsidium erweitern.