Früherer SPD-Kanzlerkandidat Schulz zum Chef der Friedrich-Ebert-Stiftung gewählt

Martin Schulz wird Chef der Friedrich-Ebert-Stiftung
Foto: Bernd von Jutrczenka / dpaMartin Schulz tritt die Nachfolge von Kurt Beck an. Am Montag wurde der frühere SPD-Vorsitzende und ehemalige Kanzlerkandidat Schulz zum Vorsitzenden der parteinahen Friedrich-Ebert-Stiftung gewählt. »Wir wollen Utopien und Visionen für die Zukunft entwickeln und einen sichtbaren Beitrag zu einer gerechten und demokratischen Welt leisten«, erklärte Schulz am Montag nach seiner Wahl durch die Jahresmitgliederversammlung.
Die Stiftung wolle »als führender Thinktank wahrgenommen werden, der einen Raum für Debatten und Auseinandersetzung bietet«, erklärte Schulz. Die Friedrich-Ebert-Stiftung ist nach eigenen Angaben die älteste deutsche politische Stiftung. Sie steht demnach für die Unterstützung und Verteidigung der Demokratie, für die Förderung und das Recht auf gerechte Bildungschancen und für internationale Kooperation und Solidarität.
Schulz kandidiert nicht mehr für den Bundestag
Für den Bundestag will Schulz nun nicht mehr kandidieren. Das sagte der 64-jährige Politiker den »Aachener Nachrichten«. »Mit der Entscheidung für dieses Amt geht die Entscheidung einher, im Herbst 2021 nicht erneut für den Bundestag zu kandidieren«, sagte Schulz. Bis zum Ende der laufenden Legislaturperiode werde er aber die Pflichten seines Mandats »weiterhin mit Hingabe erfüllen«. Schulz gehört dem Bundestag seit 2017 an. Damals war er Kanzlerkandidat.
Die parteinahen Stiftungen leisten einen Beitrag zur politischen Bildung, etwa durch Veröffentlichungen und Stipendien, und werden überwiegend aus öffentlichen Mitteln finanziert. Zu den bundesweiten Stiftungen gehören auch die CDU-nahe Konrad-Adenauer-Stiftung, die Hanns-Seidel-Stiftung (CSU), die Heinrich-Böll-Stiftung (Grüne), die Friedrich-Naumann-Stiftung (FDP) und die Rosa-Luxemburg-Stiftung (Linke).