Im Kanzleramt und in Ministerien Bundesregierung will offenbar viele neue Stellen schaffen

Laut Zeitungsberichten will die Bundesregierung zusätzliche Stellen schaffen. Vor allem das Kanzleramt und die Ministerien sollen demnach profitieren. Von FDP-Chef Lindner kommt harsche Kritik.
Kanzleramt in Berlin

Kanzleramt in Berlin

Foto: Kay Nietfeld/ picture alliance / dpa

Im Haushaltsentwurf von Bundesfinanzminister Olaf Scholz sollen laut Medienberichten Pläne für eine Stellenoffensive der Großen Koalition enthalten sein. Die "Bild "-Zeitung berichtet, dass für das Kanzleramt und die Ministerien 998 zusätzliche Stellen geschaffen werden sollen. Die "Augsburger Allgemeine " spricht gar von mehr als 2000 Stellen im kommenden Jahr. Das gehe aus dem der Zeitung vorliegenden 135-seitigen Antrag "Personalveränderungen im Regierungsentwurf 2019" hervor.

Gut die Hälfte der neuen Jobs, nämlich 1013, gingen auf das Konto von Bundesinnenminister Horst Seehofer (CSU). Allerdings seien dabei auch nachgeordnete Behörden wie die Bundespolizei oder das Bundesamt für Flüchtlinge Bamf einbezogen. Im Ministerium selbst würden 17 zusätzliche Führungspositionen geschaffen. Einen üppigen Ausbau ihrer Personalausstattung plane nach den Unterlagen auch Familienministerin Franziska Giffey (SPD) - in ihrem Haus sollen 107 neue Jobs entstehen.

Lindner wirft Regierung Aufblähung vor

In der "Bild" übte FDP-Chef Christian Linder scharfe Kritik an dem Stellenzuwachs. "Union und SPD blähen den Staatsapparat immer weiter auf." Er warnte: "Wenn der Wirtschaftsboom vorbei ist, könnte es sich bitter rächen, dass der Großen Koalition Selbstbedienung wichtiger war als die Stärkung des Wachstums durch Entlastung der Menschen und Betriebe."

Im bereits veröffentlichten Haushaltsentwurf für das Jahr 2019 sind im Vergleich zu 2018 zusätzlich 1,3 Milliarden Euro für Personalkosten eingeplant.

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höh/dpa/AFP
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