Im ersten Halbjahr 2018 Mehr als 700 Angriffe auf Flüchtlinge

Gefährliche Körperverletzung, schwere Brandstiftung und Volksverhetzung: Im ersten Halbjahr 2018 wurden Flüchtlinge in Deutschland wieder massiv angegriffen.
Flüchtlingsunterkunft in Berlin

Flüchtlingsunterkunft in Berlin

Foto: Paul Zinken/ dpa

Deutschland hat weiter ein großes Problem mit Fremdenhass: Im ersten Halbjahr 2018 gab es 627 Übergriffe auf Flüchtlinge außerhalb von Flüchtlingsunterkünften sowie 77 Attacken auf Unterkünfte. Dabei wurden 120 Menschen verletzt. Die Zahl der Angriffe ist im Vergleich zum Vorjahr leicht zurückgegangen.

Das geht aus einer Antwort des Bundesinnenministeriums auf eine Kleine Anfrage der Linksfraktion hervor, wie die Zeitungen der Funke Mediengruppe berichteten. Im ersten Halbjahr 2017 hatte es 642 Übergriffe auf Asylbewerber außerhalb von Flüchtlingsunterkünften gegeben und 153 Angriffe auf Unterkünfte. 123 Menschen wurden verletzt.

Im Gesamtjahr 2017 wurden Flüchtlinge und Unterkünfte in mehr als 2200 Fällen angegriffen, 2016 waren es noch mehr als 3500. Zu den Delikten in diesem Jahr zählen dem Bericht zufolge unter anderem gefährliche Körperverletzung, schwere Brandstiftung, Sachbeschädigung, Volksverhetzung und Beleidigung.

"Auch wenn ich mich generell über den Rückgang der Zahlen seit 2016 freue, ist das ein unerträglicher Zustand des Alltagsrassismus und rechter Gewalt", sagte die Linke-Innenexpertin Ulla Jelpke den Funke-Zeitungen.

dop/dpa
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