Gestorben Michael Fuchs, 73

Karlheinz Schindler / dpa
Nach dem Pharmaziestudium eröffnete er in den Siebzigerjahren mit seiner Ehefrau in Koblenz eine Apotheke, als Gründer eines Außenhandelsunternehmens wurde er in den Achtzigern ein erfolgreicher Geschäftsmann, zu Beginn der Neunziger stieg er dann sogar zum Präsidenten des Bundesverbands Großhandel, Außenhandel, Dienstleistungen auf. Doch öffentlich breit bekannt wurde Michael Fuchs erst als Stimme des Wirtschaftsflügels der Union im Berliner Parlament. 2002 zog er mit 53 Jahren für die CDU erstmals in den Bundestag ein. Als stellvertretender Fraktionsvorsitzender war er zuständig für Mittelstand und Wirtschaft. Fuchs stand als Ordnungspolitiker für etwas, das einmal als einer der Markenkerne der Union galt und heute ein wenig wie ein Echo aus einer anderen Zeit klingt: Nach dem Nuklearunglück von Fukushima plädierte er weiter für die Nutzung der Kernenergie und stellte sich gegen Bundeskanzlerin Angela Merkel – in der SPD nannte man ihn damals »Atom-Fuchs«. Er war gegen den Ausbau der erneuerbaren Energien und warnte vor einer »Klima-Planwirtschaft« und der Deindustrialisierung Deutschlands. Zugleich lehnte er Staatshilfen für Unternehmen ab. Fuchs, der Mitglied der Ludwig-Erhard-Stiftung war, bekannte bei seinem Abschied aus der Bundespolitik, dass er gern Wirtschaftsminister geworden wäre. Michael Fuchs starb am 25. Dezember.