Miese Umfragewerte FDP rutscht auf vier Prozent ab
Die Liberalen plagt nicht nur eine Führungskrise, sondern auch ein massiver Wählerschwund. Im Deutschlandtrend der ARD kam die FDP nur noch auf vier Prozent. So schlecht lag die Partei seit 1999 nicht mehr. Die Union legte dagegen kräftig zu.
Köln - Die FDP verliert weiter an Wählergunst: Im aktuellen ARD-Deutschlandtrend büßten die Liberalen erneut einen Punkt ein und kamen bei der Sonntagsfrage auf nur noch vier Prozent - ihren schlechtesten Wert in der ARD-Umfrage seit Oktober 1999.
Als entscheidenden Grund für die schlechte Lage der FDP sehen der Umfrage zufolge knapp drei Viertel der Deutschen "die Tatsache, dass die im Wahlkampf von der FDP versprochenen Steuersenkungen bisher ausgeblieben sind".
72 Prozent der Befragten sehen als Grund für die schlechte Lage der Partei, "dass die FDP Politik vor allem für bestimmte Wählergruppen macht". 67 Prozent sind der Meinung, ein entscheidender Grund für die schlechte Situation der FDP sei die Arbeit von Parteichef Guido Westerwelle. Dass Westerwelle Anfang 2012 noch die FDP führen wird, glauben nur 34 Prozent der Deutschen.
Dagegen konnte die Union deutlich um vier Punkte auf 36 Prozent zulegen. Alle drei Oppositionsparteien mussten leichte Verluste hinnehmen. Die SPD verlor einen Punkt und kam auf 26 Prozent, die Grünen büßten zwei Punkte ein und erreichten 19 Prozent, die Linke verlor einen Punkt und liegt bei neun Prozent.
Guttenberg, de Maizière und Merkel beliebter
Beliebtester Politiker bleibt Verteidigungsminister Karl-Theodor zu Guttenberg (CSU), der mit einer Zustimmung von 76 Prozent der Befragten einen neuen Rekordwert verbuchte. Auch der zweitplatzierte Innenminister Thomas de Maizière (CDU) erreichte mit 54 Prozent Zustimmung seinen bisher höchsten Wert in der Umfrage.
Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) legt auf Platz drei im Vergleich zum Vormonat um neun Punkte zu und kam auf eine Zustimmung von 53 Prozent. Schlusslicht war Gesundheitsminister Philipp Rösler (FDP), mit dessen Arbeit sich nur 20 Prozent der Deutschen zufrieden zeigten.
Für die Sonntagsfrage im Auftrag der ARD-"Tagesthemen" befragte das Meinungsforschungsinstitut Infratest dimap von Montag bis Mittwoch telefonisch 1505 Wahlberechtigte.
jok/AFP