Minutenprotokoll der Krawalle "Steine, Stinkefinger, brennende Autos" (mit Korrektur)

Ursprünglich hieß die Headline zu diesem Ticker: "Wir müssen den Krieg in diese Demo tragen". Das Zitat stammt aus einem Bericht der Nachrichtenagentur dpa aus Rostock. In dem Bericht von Samstag, 18.41 Uhr, hieß es:

"Um 17.30 Uhr werden die ersten Autos angezündet, während unweit vom Tatort auf der Kundgebungsbühne ein Redner die militante Szene noch mit klaren Worten aufstachelt: "Wir müssen den Krieg in diese Demonstration reintragen. Mit friedlichen Mitteln erreichen wir nichts." Und dann beschwört er noch den Geist von Genua. Die italienische Hafenstadt ging 2001 mit einem zweifelhaften Eintrag in die G8-Annalen ein, als sich militante Demonstranten zwei Tage lang erbitterte Straßenkämpfe mit der Polizei lieferten."

Wie sich später herausstellte, stammt das Zitat aus einer Rede von Walden Bello, philippinischer Soziologieprofessor und Träger des alternativen Nobelpreises. Walden Bello hielt auf der Bühne in Rostock eine engagierte Rede, während um die Versammlung herum bereits die Randale entbrannte. In dieser Rede sagte er: "…we have the spirit of Genoa". Dann folgte eine Passage über den Irakkrieg, die mit folgendem Aufruf endete: “We have to bring the war right into this meeting - because without peace there can be no justice.”

Teile der dpa-Darstellung hatte SPIEGEL ONLINE in diesen Ticker übernommen. Die von SPIEGEL ONLINE nach Rostock entsandten Kollegen waren zu dieser Zeit an anderen Stellen der Demonstration als Beobachter im Einsatz und hatten Bellos Ausspruch nicht persönlich mitbekommen. Am Sonntag um 15:59 verbreitete die Agentur dpa folgende Meldung:

"Rostock (dpa) - Der Aufruf zum "Krieg", mit dem ein Redner während der Krawalle am Samstag in Rostock die militante Szene angestachelt hatte, war nach Darstellung der Protest-Organisatoren ein Übersetzungsfehler. Der zitierte Redner Walden Bello habe in seiner englischsprachigen Rede dazu aufrufen wollen, gegen den Krieg im Irak zu protestieren, teilte die globalisierungskritische Organisation Attac am Sonntag mit. In der deutschen Übersetzung wurde daraus: "Wir müssen den Krieg in diese Demonstration reintragen. Mit friedlichen Mitteln erreichen wir nichts." Die Äußerung sei in diesem Zusammenhang missverständlich gewesen. Sie habe aber nicht auf Krawalle bei der Anti-G8-Demonstration abgezielt, betonte Attac."

Die Agentur dpa hatte sich zuvor gegenüber SPIEGEL ONLINE darauf berufen, dass ein Veranstaltungsteilnehmer auf der Bühne Bello übersetzt und wie in der dpa-Meldung vom Samstag wiedergegeben hätte. Ein Video-Mitschnitt, der SPIEGEL ONLINE inzwischen vorliegt, zeigt jedoch, dass der Übersetzer auf der Bühne Bellos Aufruf korrekt wiedergegeben hat. Klicken Sie hier, um den Mitschnitt des TV-Senders Phoenix anzuschauen. Am Dienstag gab auch dpa zu, dass die Rede auf der Bühne korrekt übersetzt worden war. Die Agentur drückte ihr Bedauern aus und entschuldigte sich bei den Veranstaltern für ihren Fehler. SPIEGEL ONLINE bedauert, die fehlerhafte Übersetzung von dpa übernommen zu haben.

Die Redaktion

[22:34] Die letzten Wasserwerfer räumen das Feld

[21:29] Die Polizeipräsenz im Zentrum Rostocks nimmt weiter ab. Fünf Wasserwerfer sind vom Rand der Kundgebung abgezogen

[21:21] G-8-Kritiker haben auf dem Platz der zentralen Kundgebung in Rostock zwei Lagerfeuer angezündet. Die Polizei lässt sie gewähren.

[21:00] Pünktlich hat am Abend die Band "Wir sind Helden" ihren Auftritt vor den Demonstranten begonnen

[20:57] Mecklenburg-Vorpommerns Innenminister Lorenz Caffier hat die gewalttätigen Ausschreitungen in Rostock scharf verurteilt. "Das Bild tausender friedlicher Demonstranten wurde von 2000 brutalen Schlägern der gewaltbereiten autonomen Szene zunichte gemacht", sagte der CDU-Politiker am Abend. Caffier dankte der Polizei für ihren Einsatz und bedauerte, dass so viele Beamte verletzt wurden.

[20:49] Laut Polizei erlitten von den 146 verletzten Polizisten 25 schwere Blessuren.

[20:40] Die Polizei aktualisiert ihre Zahlen: Es hat 49 Festnahmen militanter G-8-Gegner gegeben, sie seien noch in Gewahrsam.

[20:38] Die Veranstalter der Demonstration im Stadthafen können das Kultur- und Musikprogramm wie geplant ablaufen lassen.

[20:29] Die Atmosphäre bei der Abschlusskundgebung in Rostock ist weiter ruhig. Die Polizei ist noch präsent, hält sich aber am Rand der Veranstaltung auf.

[20:04] Erstmals gibt die Polizei am Abend Zahlen über festgesetzte Demonstranten bekannt. Von 49 Menschen wurden die Personalien aufgenommen, 17 wurden festgenommen.

[19:48] Die Polizei gibt die Zahl der teils vermummten und schwarz gekleideten Autonomen mit "bis zu 3000" an. Bisher war nur die Rede von 2000.

[19:44] Die friedlichen Demonstranten zeigen sich enttäuscht vom Ausgang des Tages. "Wir haben uns so lange vorbereitet, und nun haben ein paar Krawallmacher alles kaputt gemacht", sagt eine ältere Frau mit Tränen in den Augen.

[19:40] Vor der Bühne, auf der kurz zuvor noch bekannte Bands wie "Wir sind Helden" und "Juli" gespielt haben, stehen Wasserwerfer und Räumfahrzeuge.

[19:25] Die Veranstalter der Demonstration streiten darüber, von wem die Gewalt ausging. Der Koordinator des Anti-G-8-Bündnisses, Monty Schädel, sieht die Schuld bei der Polizei. "Wenn hier Polizisten in tausende Menschen reingehen, kann das nur als Provokation gelten." Dagegen sagt der Geschäftsführer des Netzwerks Friedenskooperative, Manfred Stenner, die Polizei habe sich an ihren deeskalierenden Kurs gehalten. Ähnlich hatte sich zuvor schon Attac geäußert.

[19:16] Die globalisierungskritische Organisation Attac sieht die Schuld für den Gewaltausbruch bei den Autonomen. Die Eskalation habe mit deren Angriff auf einen Polizeiwagen begonnen, sagt Aktivist Werner Rätz. Für die Taktik der Polizei habe er "ein gewisses Verständnis".

[19:12] Die Veranstalter der Großdemonstration in Rostock erwägen ein vorzeitiges Ende. "Wir überlegen, ob wir die Veranstaltung früher abbrechen", sagt ein Sprecher. Gewalttätige Auseinandersetzungen seien "überhaupt nicht im Sinne der Veranstalter".

[19:09] Die Lage entspannt sich etwas. Augenzeugen sprechen aber lediglich von einer Ruhe vor dem Sturm. Die Polizei sei mittlerweile besser aufgestellt - unter anderem mit schweren Räumfahrzeugen.

[19:05] Die Straßen am Rostocker Hafen sind nach den stundenlangen Straßenschlachten von Steinen und Scherben übersäht.

[19:03] Die Polizei gibt die Zahl der verletzten Beamten mit 146 an; 18 Polizisten hätten schwere Verletzungen erlitten. Die Zahl der verletzten Demonstranten ist immer noch nicht bekannt.

[18:59] An den Sanitätswagen bilden sich lange Schlangen von Demonstranten; die meisten leiden unter den Folgen von Tränengas.

[18:49] Die Polizei berichtet von dutzenden Festnahmen, genauere Angaben gibt es zunächst nicht.

[18:42] Unweit des Veranstaltungsortes steigen dicke, schwarze Rauchschwaden auf. "Wenn Gewalt gegen Polizisten passiert, hört Konfliktmanagement auf. Da helfen keine Worte mehr", sagt ein Polizeisprecher.

[18:39] Im Stadthafen eskaliert die Situation. Viele Demonstranten, Schaulustige und Rostocker Bürger verlassen panikartig den Platz.

[18:30] Auf der Kundgebungsbühne stachelt ein Redner die militante Szene auf: "Wir müssen den Krieg in diese Demonstration reintragen. Mit friedlichen Mitteln erreichen wir nichts." Lesen Sie dazu die Anmerkung am Kopf dieses Textes.

[18:24] Die Polizei schätzt die Zahl der militanten Demonstrationsteilnehmer auf rund 2000. Auf ihr Konto sollen brennende Müllcontainer, eingeschlagene Fensterscheiben und beschädigte Autos gehen. Von 49 Störern seien die Identitäten festgestellt worden.

"Die Autonomen schlagen alles kurz und klein"

[18:21] Wenige Meter von den Krawallen entfernt versuchen mehrere zehntausend friedliche Demonstranten, eine Abschlusskundgebung für ihren G-8-Protest abzuhalten. Redner auf der Bühne werfen den Sicherheitskräften Provokation vor.

[18:18] Ein Polizeisprecher bestätigt den Einsatz von Schlagstöcken und Reizgas sowie von Wasserwerfern und Räumfahrzeugen. Zuvor seien die Beamten heftig angegriffen worden, unter anderem mit Molotow-Cocktails, Fahnenstangen, Flaschen und Steinen.

[18:17] Nach Angaben der Polizei sind bei den schweren Ausschreitungen in Rostock rund 150 Polizisten verletzt worden, darunter 18 schwer. In Lebensgefahr schwebe jedoch niemand. Zur Zahl der verletzten Demonstranten gebe es noch keine Angaben.

[17:59] Augenzeugen berichten von verletzten Demonstranten. Mehrere Autos brennen, die Polizei setzt Wasserwerfer gegen die Randalierer ein.

[17:58] Die Nachrichtenagentur dpa berichtet, dass elf verletzte Polizisten in Kliniken gebracht worden seien. Drei von ihnen hätten sehr schwere Verletzungen wie offene Knochenbrüche.

[17:56] Augenzeugen berichten, dass die Polizei die Lage in Rostock "überhaupt nicht im Griff" habe.

[17:46] Die Nachrichtenagentur AFP meldet mehr als 150 verletzte Polizisten.

[17:45] Die Demonstranten errichten Straßenbarrikaden. Ein Polizeisprecher sagt: "Die Autonomen schlagen alles kurz und klein, was sich ihnen in den Weg stellt."

[17:44] Augenzeugen berichten von massiven Kämpfen. An manchen Stellen habe es den Anschein, als wolle die Polizei die Veranstaltung sprengen. Ein Polizeisprecher weist dies zurück.

[17:43] Der Einsatzleiter der Polizei bestätigt SPIEGEL ONLINE, dass mehr als hundert Polizisten verletzt seien.

[17:40] Ein Sprecher auf der Kundgebung spricht von "Angriffen der Polizei". Die Situation eskaliert.

[17:39] Die Auseinandersetzungen werden härter. Am Rande der Großdemonstration in Rostock geraten mehrere hundert Autonome mit der Polizei aneinander.

[17:37] Grünen-Chefin Claudia Roth nennt es "beschämend", dass eine Gruppe von Neonazis heute durch das Brandenburger Tor gezogen ist. Die Bilder des Tages kämen aber aus Rostock, "wo viele tausend Menschen aus ganz Europa bunt und kreativ für eine gerechte Globalisierung demonstrieren".

[17:31] Die Kämpfe in Rostock flammen erneut auf. An verschiedenen Stellen am Rand der Demonstration kommt es zu Scharmützeln.

[17:22] Am Rand der Kundgebung in Rostock brennt ein Auto, das Demonstranten angezündet haben.

Verhaftete Neonazis wieder auf freiem Fuß

[17:00] Die Organisatoren der Rostocker Demonstration bewerten ihre Veranstaltung als "riesigen Erfolg". Einzelne eingeschlagene Scheiben hätten den Charakter der Demonstration als friedliche Veranstaltung nicht verändert.

[16:51] In Rostock hat sich die Lage nach Einschätzung der Veranstalter wieder entspannt. Zeitweise sei aber eine "Situation eingetreten, mit der so nicht zu rechnen war", gibt Werner Rätz vom Organisationskomitee zu.

[16:50] Der FDP-Landtagsabgeordnete Gino Leonhard fordert ein entschiedenes Vorgehen der Polizei. "Wer wie die vermummten Autonomen nur nach Rostock gekommen ist, um den friedlichen Protest zu stören, der muss in die Schranken gewiesen werden. Auch mit massiven Mitteln."

[16:40] Die 13 in Berlin festgenommenen Neonazis sind wieder auf freiem Fuß. Zuvor waren sie in einer unangemeldeten Demonstration durch das Brandenburger Tor marschiert. Die Männer müssen die Hauptstadt nun zusammen mit rund 90 weiteren Rechtsradikalen verlassen. Die Polizei begleitet zwei Busse zur Berliner Stadtgrenze.

[16:21] Oskar Lafontaine, der Chef der Linksfraktion im Bundestag, bewertet die Rostocker Demonstration, auf der er selbst dabei gewesen sei, positiv. Sie sei größtenteils friedlich verlaufen.

[16:20] Nach Angaben der Veranstalter sind zu der Großdemonstration in Rostock rund 80.000 Menschen gekommen. Die Polizei spricht jedoch nur von 25.000 Demonstranten. Ein Sprecher der radikalen Interventionistischen Linken erklärt, allein aus dem linksradikalen Spektrum seien rund 10.000 Menschen gekommen.

[16:18] Augenzeugen berichten von verletzten Demonstranten. Die Polizei kann dies zunächst nicht bestätigen.

[16:15] Ein Sprecher der Demonstrationsveranstalter wirft der Polizei vor, die Auseinandersetzung durch gezielte Provokationen ausgelöst zu haben. Die Polizei bringt Wasserwerfer und gepanzerte Fahrzeuge in die Nähe des Geschehens.

[16:14] Am Rostocker Stadthafen werden Autos umgestürzt. Aus der Gruppe der Militanten werden die übrigen Demonstranten über Lautsprecher aufgefordert, der Polizei Widerstand zu leisten. Autonome reißen Pflastersteine aus dem Gehweg und verwenden diese als Wurfgeschosse.

[16:12] Die Auseinandersetzungen flammen wieder auf. Nach Angaben der Polizei sind mindestens zwei Polizisten verletzt worden. Ein Beamter habe einen Oberarmbruch erlitten. Zur Zahl der Festnahmen macht die Polizei zunächst keine Angaben.

[15:55] Die Lage beruhigt sich etwas. Die Polizei zieht zusätzliche Kräfte zusammen.

[15:48] Eine Organisatorin der Demonstration fordert die Autonomen auf, sich aus der Nähe der Polizei zurückzuziehen. Im Gegenzug werde sich die Polizei ebenfalls zurückziehen.

Molotow-Cocktails gegen die Polizei

[15:44] Aus den Reihen der Autonomen werden Molotow-Cocktails, Feuerwerkskörper und Steine geworfen. Nach Angaben eines Polizeisprechers sind Beamte von Demonstranten eingekesselt worden.

[15:37] Der sogenannte schwarze Block ist weit größer als bisher angenommen. Zuvor war von rund 500 Autonomen die Rede, nun gehen Schätzungen von 3000 bis 4000 militanten Linksextremen aus. Insgesamt demonstrieren in Rostock 25.000 Menschen.

[15:33] Ein Polizeisprecher spricht von absichtlichen Angriffen gegen die Polizei. "Sie suchen massiv die Konfrontation", sagt er über die gewaltbereiten Demonstranten.

[15:31] Einzelne Gruppen von Polizisten werden von Autonomen regelrecht gejagt. Die Beamten müssen sich immer wieder zurückziehen. Die Straße ist mit Steinen übersät, Hubschrauber kreisen über der Gegend.

[15:19] Randalierer schießen Feuerwerkskörper auf die Polizei ab. Die Beamten setzen ihrerseits Reizgas ein und führen mehrere Demonstranten ab. Der überwiegende Teil der G-8-Gegner beteiligt sich an den Ausschreitungen nicht. Bei den gewaltbereiten Demonstranten handelt es sich laut Polizei um rund 500 Autonome.

[15:18] Ein Polizeisprecher erklärt, die Sicherheitskräfte hätten einen Zug aus Hamburg nach Rostock gestoppt, in dem Linke und Autonome massiv auffällig geworden seien.

[15:17] Am Rostocker Stadthafen sind mehrere Hundertschaften der Polizei im Einsatz. Augenzeugen berichten von Festnahmen und Verletzten.

[15:12] Rund zehn schwarz vermummte Autonome greifen ein Polizeiauto an werfen die Scheibe ein. Die Polizisten ergreifen daraufhin die Flucht und fahren in hohem Tempo davon.

[15:10] Zahlreiche Demonstranten schließen eine kleine Gruppe von Polizisten ein. Die Beamten werden von der Menge abgedrängt.

[15:01] Die Protestzüge gehen offiziell zu Ende. Hunderte Vermummte liefern sich Straßenschlachten mit der Polizei. Es gibt mehrere Verletzte, die genaue Zahl ist noch unklar. Der schwarze Block versucht vorzudringen, die Polizei versucht, die Autonomen abzudrängen.

[14:48] Die Polizei meldet erste Sachbeschädigungen am Rande der Demonstration in Rostock. An einer Bank ging eine Scheibe zu Bruch, andernorts wurde die Scheibe einer Bushaltestelle eingeworfen. Ziel der Attacken war auch ein Hotel, in dem eine Delegation von US-Gesandten wohnen soll.

Messerattacke gegen einen Polizisten

[14:45] Bei der Großkundgebung in Rostock wird ein Polizist verletzt. Ein Demonstrant sei mit einem Messer auf den Beamten losgegangen, berichtet eine Polizeisprecherin.

[14:43] Berlins Innensenator Ehrhart Körting erklärt, dass die Demonstration der Rechtsextremen am Brandenburger Tor nicht spontan erfolgt sondern gezielt vorbereitet worden sei. Die Neonazis seien aus Bayern und Baden-Württemberg angereist.

[14:40] Verfassungsschützer erwarten in Heiligendamm nur wenige militante Linksextremisten. Die Militanten würden die Konfrontation mit den Sicherheitskräften im übersichtlichen Gelände um Heiligendamm umgehen und stattdessen ihr gewohntes Aktionsfeld in Berlin und Hamburg nutzen.

[14:38] In Berlin nimmt die Polizei 13 NPD-Anhänger fest, die unangemeldet durch das Brandenburger Tor gezogen sind. Dabei sollen die Rechtsextremen Beamte, die sich ihnen in den Weg stellten, weggestoßen und verletzt haben.

[14:17] Die Sicherheitsbehörden rechnen mit nur wenigen Teilnehmern an den Protestaktionen. "Wir gehen davon aus, dass ein Demonstrant auf einen Polizisten kommen wird", sagt ein Verfassungsschützer. Die Polizei ist rund um Heiligendamm mit 16.000 Beamten im Einsatz.

[14:15] In Rostock kommt es in der Langen Straße zu Ausschreitungen. Demonstranten werfen Eier, Flaschen und Steine. Die Polizei verhält sich defensiv und schreitet nicht ein.

[14:01] Landesinnenminister Lorenz Caffier (CDU) erwartet einen friedlichen Verlauf der Demonstrationen. "Wir wollen, dass sich Mecklenburg-Vorpommern als guter Gastgeber für das Gipfeltreffen präsentiert und Bilder von bunten, kreativen Festen um die Welt gehen."

[13:42] Die Polizei zählt in Rostock nur 20.000 Demonstranten. "Dabei wird es wohl bleiben", sagt ein Sprecher. Ursprünglich war mit bis zu 100.000 Globalisierungsgegnern gerechnet worden.

[13:24] In Rostock setzen sich die Demonstrationszüge der G-8-Kritiker in Bewegung. Die Demonstranten bewegen sich durch eine fast menschenleere Innenstadt, aus Angst vor Randalen sind viele Läden mit Sperrholzplatten verbarrikadiert. Die Polizei meldet "keine Zwischenfälle".

[13:12] Die bei Heiligendamm entdeckte Seemine wird gesprengt. "Außer einer Wasserfontäne gab es dabei keine besonderen Vorkommnisse", sagt ein Polizeisprecher. Die Seemine aus dem Zweiten Weltkrieg lag in der Ostsee unmittelbar vor der engeren Sperrzone um Heiligendamm.

[13.01] Sechs Jahre nach den Todesschüssen beim G-8-Gipfel in Genua sagt der verantwortliche Carabiniere Mario Placanica erstmals vor Gericht aus. Er sei in seinem Polizeiauto angegriffen worden und habe Angst bekommen. "Da habe ich meine Pistole genommen und habe zwei Schüsse abgegeben."

[12:56] Die baden-württembergische Polizeigewerkschaft beklagt Überstunden wegen des G-8-Gipfels. Die in Heiligendamm eingesetzten Beamten würden im Südwesten fehlen. "Wenn in Baden-Württemberg in dieser Zeit etwas passiert, laufen wir auf dem Zahnfleisch."

[12:48] Die globalisierungskritische Organisation Attac fordert in einem offenen Brief an Bundeskanzlerin Angela Merkel die Aufhebung der Demonstrationsverbote.

Putin wirft dem Westen Demokratiedefizite vor

[12.42] Russlands Präsident Wladimir Putin wirft dem Westen Demokratiedefizite vor. "In Amerika wird gefoltert, zum Beispiel in Guantanamo, in Europa geht die Polizei mit Gas gegen Demonstranten vor." Dabei verweist Putin auch auf die Festnahme von Globalisierungsgegnern vor dem G-8-Gipfel.

[12:40] Hunderte NPD-Anhänger demonstrieren unangemeldet in Lüneburg gegen den G-8-Gipfel. Auch in Lauenburg ziehen rund 300 unangemeldete rechtsextreme Demonstranten durch die Stadt.

[12:26] Die Polizei setzt das Versammlungsverbot in Schwerin konsequent durch. Etwa 150 Demonstranten aus der linken Szene werden vor dem Hauptbahnhof in Gewahrsam genommen.

[12:19] In ihrer wöchentlichen Video-Botschaft rechtfertigt Bundeskanzlerin Angela Merkel den Sicherheitsaufwand in Heiligendamm. Viele Menschen stellten sich die Frage: "Stehen die Ergebnisse in einem vernünftigen Verhältnis zu dem, was an Vorkehrungen getroffen werden muss?" Sie beantworte diese Frage "mit einem ganz klaren Ja".

[12:11] Nach dem Verbot der NPD-Demonstration in Schwerin protestieren Rechtsextreme spontan in anderen Städten. In Berlin ziehen 140 NPD-Anhänger durch das Brandenburger Tor. Die wenigen Polizisten vor Ort können sie zunächst nicht aufhalten.

[11:39] Die Großdemonstration gegen den G-8-Gipfel fällt deutlich kleiner aus als erwartet. Die Polizei rechnet in Rostock nur noch mit 30.000 Teilnehmern. Bisher waren die Behörden und die Organisatoren des Protestes von bis zu 100.000 Demonstranten ausgegangen.

[11:29] Bundeskanzlerin Angela Merkel gibt die Hoffnung auf einen Durchbruch beim Klimaschutz auf. Man werde sich in Heiligendamm wohl nicht auf den deutschen Vorschlag einigen, den Temperaturanstieg der Erde auf zwei Grad zu begrenzen. "Ich rechne eher nicht mit einer Lösung in dieser Woche."

[11:19] In der Ostsee wird in unmittelbarer Nähe von Heiligendamm eine Seemine aus dem Zweiten Weltkrieg entdeckt. Die Sprengung ist für die Mittagszeit vorgesehen. Dabei ist laut Polizei mit einer mehrere Meter hohen Wassersäule zu rechnen.

[10:34] Die rechtsextreme NPD scheitert mit dem Versuch, ihre verbotene Demonstration in Schwerin doch noch durchzusetzen. Das Bundesverfassungsgericht sieht sich aus Zeitgründen nicht in der Lage, eine Entscheidung zu treffen.

[09:03] Drei Züge fahren in Rostock ein, voll besetzt mit globalisierungskritischen Demonstranten. Die meisten sind bepackt mit Rucksäcken und Schlafsäcken, Isoliermatten und Wasserflaschen. "Wir wollen den Herrschenden zumindest ein bisschen Angst einjagen", sagt einer von ihnen.

wal

Die Wiedergabe wurde unterbrochen.
Merkliste
Speichern Sie Ihre Lieblingsartikel in der persönlichen Merkliste, um sie später zu lesen und einfach wiederzufinden.
Jetzt anmelden
Sie haben noch kein SPIEGEL-Konto? Jetzt registrieren