Newsblog Saudischer Prinz besitzt das teuerste Gemälde der Welt
Lange galt das wertvollste Bild der Welt als verschollen. Jetzt plauderte ein Kunsthändler: "Salvator Mundi", das Leonardo da Vinci zugeschrieben wird, soll sich auf der Jacht eines saudischen Prinzen befinden.
Von
Michael Kröger
- Die erste Meldung kommt aus Gefilden, wo Untwetter eher die Ausnahme sind: Von den Gestaden, wo Superjachten ankern. Dort nämlich, genauer gesagt auf der Jacht des saudischen Kronprinzen Mohammed bin Salman, soll sich das teuerste Gemälde der Welt befinden (sein Titel lautet "Salvator Mundi" und es wird Leonardo da Vinci zugeschrieben). Das zumindest schreibt der Kunsthändler Kenny Schachter heute auf der Internetseite "Artnet.com".
Demnach wurde das im November 2017 für die Rekordsumme von 450 Millionen Dollar versteigerte Jesus-Gemälde in einer nächtlichen Aktion in ein Flugzeug des mächtigen Thronfolgers und dann zur Luxusjacht "Serene" gebracht. Schachter beruft sich auf mehrere Quellen, darunter zwei, die am Verkauf des Bildes beteiligt waren. Er räumt zugleich ein, solche Informationen seien immer mit Unsicherheiten behaftet: "In den trüben Gewässern des Nahen Osten ist nichts kristallklar." - Und damit endet der "Morgen" für heute wieder. Alle Informationen zu den wichtigen Ereignissen finden Sie natürlich weiterhin auf SPIEGEL ONLINE. Ein Thema im politischen Berlin dürfte heute wieder die ungelöste Führungsfrage der SPD sein. SPIEGEL ONLINE hat in einer Umfrage ermittelt, ob die Deutschen Juso-Chef Kevin Kühnert für den geeigneten Mann halten.
Außerdem befassen wir uns mit der Gender-Debatte, die der Vatikan mit einem neuen Papier angestoßen hat. Die Frage ist: Würgt die Kirche die Diskussion damit ab, oder geht sie erst jetzt richtig los.
Meine Kollegen aus dem Sportressort wiederum haben die Fußball-WM der Frauen im Blick. Hier geht es heute um die Unruhe in US-Team, die zu einer echten Schwächung führen könnte. Heute Abend konzentriert sich jedoch alles auf die Nationalelf der Männer, die in Mainz gegen Estland um die Qualifikation zur Europameisterschaft spielen.
Ich verabschiede mich und wünsche Ihnen einen erfolgreichen Tag. Morgen wird Sie an dieser Stelle mein geschätzter Kollege Marius Mestermann begrüßen. - Kurz vor Schluss noch ein paar Informationen zum Wetter. Nach den starken Regen- und Hagelschauern der vergangenen Nacht sind die Rettungskräfte zunächst noch mit Aufräumarbeiten beschäftigt. viel Zeit haben sie jedoch nicht, denn auch heute kann es laut Deutschen Wetterdienst zu Unwettern kommen, vor allem in einem Streifen vom östlichen Alpenrand bis zur Ostsee.
Der bundesweit große Temperaturunterschied bleibt: Die Temperaturen liegen im Südosten und Osten voraussichtlich zwischen 25 und 32 Grad, während es in der Mitte und im Norden Deutschlands mit 21 bis 25 Grad merklich kühler sein dürfte. Im Westen und Südwesten werden sogar nur 16 bis 20 Grad erwartet.
Am eigenen Leib hat ein Elfjähriger in Frankreich erfahren, wie wirksam Espresso die Symptome seiner seltenen Erbkrankheit lindert. Der Junge leidet an einer sogenannten Dyskinesie, die unheilbar ist und zu schweren Muskelkrämpfen führen kann, wie aus einem Artikel in der aktuellen Ausgabe des US-Fachmagazins "Annals of Internal Medicine" hervorgeht. Mit zwei Espresso pro Tag können die schmerzhaften Zuckungen verhindert werden.
Die Eltern des Jungen kauften einmal aber versehentlich Kapseln mit entkoffeinierten Espresso. Der Elfjährige litt daraufhin vier Tage lang unter Muskelkrämpfen, bevor die Eltern ihren Irrtum bemerkten. Als der Junge wieder Espresso mit Koffein trank, verschwanden die Symptome.
Der Autor des Fachartikels, Emmanuel Flamand-Roze vom Pariser Krankenhaus Pitié-Salpêtrière, sprach von "einem dieser unglaublichen glücklichen Zufälle, die es in der Medizingeschichte immer wieder gibt". Die Eltern des Jungen hätten ohne es zu wissen einen Doppelblindversuch vorgenommen. Das bedeutet, dass weder Versuchsteilnehmer noch Versuchsleiter wissen, ob bei einem Experiment ein Medikament oder ein Placebo verabreicht wird.- Etwas derb, aber wenn es der guten Sache dient . . .: Mit der Abbildung zweier frei lebender und liebender Rehe will ein Verein Mountainbiker von Fahrten quer durchs Gelände abhalten. "Es war klar für uns: Mit erhobenem Zeigefinger dazustehen oder Absperrbänder im Wald zu spannen, ist der falsche Weg. Da hält sich keiner dran", sagt Stefan Pyttlik, Vorsitzender der Trailsurfers Baden-Württemberg. Also setze der Verein auf Humor und hoffe, die Leute zum Nachdenken zu bringen. Ob die Rehe zur Paarungszeit ab Mitte Juli dann wirklich etwas Privatsphäre genießen dürfen?
- Ein 24-jähriger Mann ist nach einem Sprung von einer Brücke im sächsischen Grimma ums Leben gekommen. Er wurde etwa zweieinhalb Stunden später flussabwärts leblos in der Mulde gefunden, wie ein Polizeisprecher sagte.
Der 24-Jährige war gestern mit Bekannten von der Brücke in den Fluss gesprungen. Als er nicht mehr auftauchte, alarmierten die anderen die Rettungskräfte. Bei der Suche waren auch ein Polizeihubschrauber und die Wasserschutzpolizei im Einsatz. Der Mann wurde schließlich tot an einem Steg entdeckt. - Die Verunsicherung durch die Handelspolitik von US-Präsident Donald Trump ist nach Einschätzung des Ökonomen Gabriel Felbermayr aktuell das größte Risiko für die Weltkonjunktur. "Das Hauptproblem ist die Unsicherheit, die Trump schafft. Man weiß nicht, welches Land demnächst in sein Visier gerät", sagte Felbermayr knapp ein Jahr, nachdem Trump erstmals Strafzölle gegen China verhängt hatte. "Dieser Schaden ist schwerer zu fassen, aber wahrscheinlich deutlich größer als der, der tatsächlich durch Zölle verursacht wird", sagte der Ökonom.
Der Präsident des Instituts für Weltwirtschaft schätzt den Schaden für den Welthandel durch Zölle langfristig auf rund 90 Milliarden Euro jährlich, sollten die Abgaben zwischen China und USA dauerhaft auf dem jetzigen Niveau bleiben. "Angesichts eines Welthandelsvolumens von 15 Billionen Euro ist das vergleichsweise wenig." - Ein 34-jähriger Mann hat sich mit gleich 20 Streifenwagen eine wilde Verfolgungsjagd über mehrere Autobahnen in Baden-Württemberg geliefert - ist letztendlich aber doch geschnappt worden. Der 34-Jährige, der offenbar noch nicht einmal einen Führerschein besaß, stieß gestern auf der A5 Richtung Süden zunächst bei Bruchsal mit einem anderen Auto zusammen, fuhr aber weiter, wie die Polizei mitteilte. Die Stoppsignale eines ihn mittlerweile auf der A8 verfolgenden Streifenwagens missachtete er, auf einem Standstreifen stieß er mit seinem Fahrzeug gegen Warnbaken, deren Trümmer gegen ein Wohnwagengespann geschleudert wurden.
Auch davon ließ er sich nicht stoppen - auf dem Standstreifen mit einem Tempo von bis zu 180 Stundenkilometern. An einem Autobahnkreuz auf der A6 verlor der Mann dann schließlich die Kontrolle über sein Fahrzeug und landete auf dem Dach. Der Sachschaden wird auf mehr als 10 000 Euro beziffert. - Als erster US-Bundesstaat will Kalifornien illegal eingereisten erwachsenen Migranten einen kostenlosen Zugang zum Gesundheitssystem ermöglichen. Die Maßnahme soll in dieser Woche im Zuge des nächsten Haushalts beschlossen werden. Demnach sollen illegal im Land lebende Migranten im Alter zwischen 19 und 25 Jahren in die staatliche Krankenversicherung Medi-Cal für Menschen mit niedrigem Einkommen aufgenommen werden können.
Der von den Demokraten regierte Bundesstaat rechnet mit Kosten von zunächst knapp 100 Millionen Dollar pro Jahr. Profitieren könnten rund 90.000 Menschen. Möglich wird die Öffnung der Krankenversicherung für illegal Eingereiste auch durch einen Rekord-Haushaltsüberschuss des Bundesstaates von mehr als 20 Milliarden Dollar. - Im baden-württembergischen Leimen ist ein 15-Jähriger von zwei Kampfhunden angefallen und schwer verletzt worden. Er und zwei weitere Jugendliche waren am gestern Abend auf Fahrrädern an einem 16-Jährigen vorbeigefahren, der mit zwei nicht angeleinten Kampfhunden unterwegs war, wie die Polizei mitteilte.
Der Besitzer konnte die Kampfhunde nur mit "körperlicher Gewalt" von ihrem Opfer trennen, erklärte der Polizeisprecher. Das Opfer erlitt schwere Bisswunden im Gesicht und am Körper und musste in ein Krankenhaus gebracht werden.
Die Polizei ermittelt nun gegen den 16-Jährigen wegen fahrlässiger Körperverletzung. Die Hunde, die seinem Bruder gehören, wurden beschlagnahmt. - Aldi-Kunden sollen künftig auch für die dünnen Obst- und Gemüse-Plastiktüten einen bezahlen - zunächst allerdings nur einen symbolischen Preis von einem Cent. Die Maßnahme solle heute offiziell bekanntgegeben werden, berichtet die "Süddeutsche Zeitung" unter Berufung auf Unternehmenskreise. Aldi Nord und Aldi Süd reagieren damit auf Kritik am vielen Plastik in den Geschäften.
Laut neuen Zahlen des Bundesumweltministeriums wurden im vergangenen Jahr in Deutschland mehr als drei Milliarden der sogenannten Knoten- oder Hemdchenbeutel verbraucht. Das entspricht im Schnitt 37 Stück pro Verbraucher. Das ist zwar etwas weniger als 2017, aber mehr als in den Jahren 2015 und 2016. Grund ist unter anderem, dass Kunden ihre Einkäufe in die kostenlosen Knotenbeutel packen, seitdem Kunststoff-Tragetaschen kostenpflichtig sind. - Das kanadische Parlament hat ein Gesetz verabschiedet, das die Haltung und Zucht von Walen und Delfinen in Gefangenschaft verbietet. Der Gesetzentwurf wurde schon 2015 eingebracht und gestern von den Abgeordneten beschlossen.
Das Verbot gilt allerdings nicht rückwirkend. Der Freizeitpark Marineland in Niagara Falls und das Aquarium in Vancouver, die in Kanada als einzige Meeressäuger halten, dürfen ihre Tiere also behalten. Es gibt zudem einige Ausnahmen, etwa wenn ein verletztes Tier gesundgepflegt werden soll.
Tierschützer begrüßten das Gesetz. Die Organisation World Animal Protection Canada lobte vor allem das Zuchtverbot. - Die Chefs der Koalitionsparteien in Italien haben sich nach Angaben des parteilosen Ministerpräsidenten Giuseppe Conte auf das Ziel verständigt, ein EU-Strafverfahren zu vermeiden. Er und seine beiden Stellvertreter, Lega-Chef Matteo Salvini und der 5-Sterne-Vorsitzende Luigi Di Maio, würden mit Wirtschaftsminister Giovanni Tria zusammenkommen, um dazu eine Strategie auszuarbeiten, erklärte Conte in der vergangenen Nacht.
Wegen des steigenden Schuldenbergs droht die EU-Kommission Italien mit einem Strafverfahren. Die Verbindlichkeiten des Landes belaufen sich auf mehr als 130 Prozent seiner Wirtschaftsleistung, während die EU-Regeln maximal 60 Prozent gestatten. Laut EU-Kommission wird sich das Verhältnis von Schulden zur Wirtschaftsleistung dieses und nächstes Jahr noch weiter verschlechtern. Bereits Ende 2018 war das chronisch wachstumsschwache Land nur knapp einem Strafverfahren aus Brüssel entgangen. - Angesichts der sich eintrübenden Konjunktur bereitet sich die Bundesagentur für Arbeit auf einen Anstieg der Kurzarbeit in verschiedenen Industriebranchen vor. "Wir untersuchen (...), ob wir in der Lage wären, bei Bedarf kurzfristig sehr viel Kurzarbeitergeld auszuzahlen", sagte BA-Vorstandschef Detlef Scheele der "Augsburger Allgemeinen". Dies betreffe in erster Linie das verarbeitende Gewerbe. Scheele betonte jedoch, dass der Arbeitsmarkt weiterhin sehr robust sei: "Wir sind weit entfernt von einer Rückkehr zu einer spürbaren Arbeitslosigkeit", sagte er.
Kurzarbeitergeld soll Arbeitsplatzverluste in Zeiten flauer Konjunktur verhindern. Wenn ein Betrieb etwa wegen fehlender Aufträge die Arbeitszeit verringern muss, zahlt die BA Kurzarbeitergeld an die Arbeiter und Angestellten aus. So soll der Verdienstausfall teilweise ausgeglichen und eine Entlassung vermieden werden. - Die Europäische Union will sich in den nächsten fünf Jahren auf die Stärkung von Sicherheit, Wachstum und Klimaschutz konzentrieren und mehr Einfluss in der Welt gewinnen. Dies geht aus einem Entwurf der Strategischen Agenda bis 2024 hervor. Die EU "muss selbstbewusster und mächtiger werden", heißt es darin. Die Tür für neue Mitglieder soll offen bleiben.
Das für den EU-Gipfel nächste Woche vorbereitete fünfseitige Dokument schreibt im Wesentlichen die bisherige EU-Politik fort. Große Kurswechsel oder konkrete neue Initiativen sind nicht erkennbar. Der Entwurf wird in den nächsten Tagen von den 28 Staaten debattiert und kann ergänzt werden. Beim Klimaschutz wird trotz der Jugendproteste und der Debatten im Europawahlkampf kein konkretes neues Ziel gesetzt. - Bundesbildungsministerin Anja Karliczek hat davor gewarnt, die Bevölkerung mit Regulierungen zum Klimaschutz zu überfordern. "Die finanziellen Lasten müssen tragbar sein und sozial gerecht verteilt werden. Ansonsten wird das Engagement der Bevölkerung für den Klimaschutz schwinden", sagte die CDU-Politikerin. Das Beispiel USA zeige, dass dies dem Kampf gegen die Erderhitzung schade. "Wir müssen ambitioniert, rasch, aber auch umsichtig handeln", forderte sie. Die Frage der Zustimmung in der Bevölkerung müsse in den nächsten Wochen noch stärker erörtert werden.
"Es nützt dem Ziel des Klimaschutzes am Ende nicht, wenn wir etwa nicht die Frage genau durchdenken würden, welche Bevölkerungsgruppen durch eine CO2-Bepreisung belastet werden", sagte Karliczek. Der Schutz des Klimas, der Erhalt der wirtschaftlichen Leistungsfähigkeit und sozialer Zusammenhalt müssten zusammengedacht werden.
Nach Überzeugung für Klima-Experten dürfte die teuerste Variante sein, die Maßnahmen für den Klimaschutz allzu weit in die Zukunft zu verschieben. Dann nämlich werden die Schäden infolge von Trockenheit oder Unwettern weit größer sein - von den Folgen eines grassierenden Artensterbens und einer Vergiftung der Nahrungskette einmal abgesehen. - Der Vatikan glaubt doch tatsächlich, dass Menschen leichten Herzens und unbedacht über eine Geschlechtsumwandlung entscheiden. Anders lässt sich das gestern veröffentlichte Dokument zur Gender-Frage nicht erklären. Die Gender-Theorie sei eine "Ideologie, die den Unterschied (...) in der Natur eines Mannes und einer Frau leugnet und eine Gesellschaft ohne geschlechtliche Unterschiede vorsieht und somit die anthropologische Grundlage der Familie eliminiert", heißt es dort.
Das Dokument namens "Als Mann und Frau schuf er sie" wendet sich gegen eine Tendenz, "die Unterschiede zwischen Mann und Frau auszulöschen, indem man sie als bloße historisch-kulturelle Konditionierung versteht". Die katholische Kirche und auch Papst Franziskus sprechen sich immer wieder offen gegen die Gender-Theorie aus, weil dies der traditionellen Vorstellung von Mann und Frau als Eheleuten und Eltern widerspreche. - Für die deutschen Fußballerinnen rückt das zweite WM-Gruppenspiel gegen Spanien näher. Ob die angeschlagene Spielmacherin Dzsenifer Marozsan (Fußverletzung) mitwirken kann, dürfte sich erst morgen kurz vor dem Anpfiff um 18 Uhr entscheiden. Vielleicht sorgt Bundestrainerin Martina Voss-Tecklenburg aber auch schon auf der Abschlusspressekonferenz heute Vormittag im Stade du Hainaut für Klarheit, was die Spielfähigkeit der 27-Jährigen von Olympique Lyon angeht.
Das Abschlusstraining absolviert die DFB-Elf am Nachmittag auf dem Trainingsplatz Le Stadium. Erstmals bei einer Frauen-WM gilt die Regelung, dass das letzte Training nicht in dem Stadion absolviert wird, in dem tags darauf das Spiel angepfiffen wird.
Das Stadion in Valenciennes fasst knapp 25.000 Zuschauer. Von Deutschland aus ist es zumindest für die Frauenfußball-Fans im Westen gut zu erreichen. Nicht zuletzt deshalb hofft Abwehrspielerin Kathrin Hendrich, dass besonders viele deutsche (und belgische) Anhänger das DFB-Team anfeuern. - Die US-Regierung hat Kritik an dem geplanten Gesetz der Regierung in Hongkong geübt, das Auslieferungen Verdächtiger an China erlauben würde. Die USA teilten die Sorge, dass dadurch die Autonomie Hongkongs untergraben werden könnte, sagte die Sprecherin des US-Außenministeriums, Morgan Ortagus, gestern in Washington. "Wir sind auch besorgt darüber, dass die Gesetzesänderungen das wirtschaftliche Umfeld Hongkongs schädigen und unsere Staatsbürger, die in Hongkong wohnen oder es besuchen, dem unberechenbaren Justizsystem Chinas aussetzen könnten."
Ortagus sagte weiter, die Demonstrationen "Hunderttausender" in Hongkong zeigten deutlich, dass die Menschen die Pläne der Regierung ablehnten. Sie zeigte sich außerdem besorgt über "die anhaltende Erosion" des "Ein Land, zwei Systeme"-Prinzips. (Hongkong wird seit der Rückgabe 1997 an China nach dem Grundsatz "ein Land, zwei Systeme" als eigenes Territorium autonom regiert.) - Nach dem Absturz eines Hubschraubers auf ein Hochhaus im New Yorker Stadtteil Manhattan suchen die Behörden nach den Ursachen. New Yorks Bürgermeister Bill de Blasio räumt zwar ein, dass man noch nichts genaues wisse, doch er heizt die Spekulationen schon mal mit ein paar Theorien an. Danach scheint der Pilot maßgeblich für den Absturz verantwortlich zu sein. "Es könnte etwas Persönliches sein, es könnte etwas gewesen sein, was seine Psyche beeinflusste oder, sie wissen schon, Substanzen", sagte de Blasio gestern dem Nachrichtensender CNN. Noch wisse man aber nichts Genaues. Einen technischen Defekt halte er für wenig wahrscheinlich.
Ein Mensch war bei dem Unglück ums Leben gekommen, es bestehen kaum Zweifel, dass es sich bei ihm um den Piloten handelte. Auf Bildern waren Trümmer des völlig zerstörten Hubschraubers zu sehen. Untersucht wird, ob der Pilot versuchte, auf dem Dach des Hochhauses notzulanden. - Der niederländische König Willem-Alexander eröffnet heute eine der modernsten Insektenfarmen Europas. In der Anlage des Unternehmens Protix sollen Insekten nach neuesten Verfahren als Tierfutter gezüchtet werden. Dies sei ein Beitrag zu einer nachhaltigen Produktion von Fisch, Fleisch und Eiern, teilte die Regierung in Den Haag mit.
Die Niederlande erwarten ein starkes Wachstum bei der Produktion von Insekten wie Fliegen oder Würmer. Sie seien eine "vielversprechende alternative Quelle" für Eiweiß. Bislang ist in der EU die Verfütterung von toten Insekten nur in der Fischzucht und bei Haustieren gestattet. Erwartet wird aber, dass das Verbot für die Schweine- und Geflügelzucht in Kürze aufgehoben wird.
Die neue Insektenfarm im südniederländischen Bergen op Zoom produziert nach Unternehmensangaben nach dem Prinzip der Kreislaufwirtschaft. Pflanzliche Nahrungsmittelreste werden dabei als Futter für die Insekten verwertet. Diese wiederum bilden dann einen eiweißreichen Grundstoff für Tierfutter. - In der SPD werden die Rufe nach einer ernsthaften Prüfung eines Bündnisses mit Grünen und Linken lauter. SPD-Generalsekretär Lars Klingbeil warf CDU-Chefin Annegret Kramp-Karrenbauer mit Blick auf eine solche Dreierkonstellation auf Bundesebene "plumpe Angstmacherei" vor. "Die Große Koalition ist nicht für immer in Stein gemeißelt", sagte Klingbeil dem Redaktionsnetzwerk Deutschland. "Konstellationen jenseits der Union werden künftig auch wieder möglich sein. Was deshalb nicht mehr funktioniert, ist die plumpe Angstmacherei der Union vor einer Zusammenarbeit von SPD, Grünen und Linken."
Angesichts der Verhandlungen über eine linke Koalition in Bremen hatte Kramp-Karrenbauer vor einem solchen Kurs der Grünen auch im Bund gewarnt. "Wer von einer neuen Regierung träumt und Grün wählt, muss wissen, dass er mit der Linkspartei aufwachen kann", sagte sie der "Bild am Sonntag". Der Höhenflug der Grünen in den Umfragen hat der Frage nach möglichen künftigen Bündnissen der Partei auf Bundesebene zusätzliche Bedeutung verliehen. - Der Geschäftsführer des Nürnberger Flughafens, Michael Hupe, verteidigt Kurzstreckenflüge gegen Verbotsforderungen. "Ich halte ein Verbot für absolut abwegig", sagte er. Zubringerflüge von Nürnberg zu sogenannten Hubs, internationalen Drehkreuzen wie Frankfurt oder München, würden vor allem von Geschäftsreisenden genutzt. "Der Kunde fliegt häufig allein und nicht mit der Familie. Wenn Sie 80 Passagiere auf dem Flug von Nürnberg nach München haben, können Sie davon ausgehen, dass Sie dann 75 Autos auf der Straße hätten", rechnete der Flughafenchef vor.
Bei einem inzwischen erreichten Spritverbrauch beim Fliegen pro Person von 3,5 Litern pro 100 Kilometer ergäben sich keine großen Differenzen zwischen Flugzeug und Auto. "Und wenn, dann zugunsten des Flugzeugs", erklärte Hupe. Solange der Flughafen München keinen direkten ICE-Anschluss habe, weiche der Passagier auf die Straße aus oder nutze Verbindungen über Paris, Amsterdam oder Istanbul, die von Nürnberg aus angeboten werden und mit denen er ebenso weltweite Ziele erreichen könne. - Der chinesische Netzwerkausrüster Huawei benötigt nach Aussage eines ranghohen Managers nun doch mehr Zeit, um zum weltgrößten Smartphone-Hersteller aufzusteigen. Ursprünglich sollte es im im vierten Quartal soweit sein, doch seit dem Boykottaufruf durch die US-Regierung sind die Geschäfte ein wenig ins Stocke geraten. Derzeit verkauft Huawei den Angaben des Managers zufolge 500.000 bis 600.000 Smartphones pro Tag.
US-Präsident Donald Trump wirft dem weltgrößten Netzwerkausrüster vor, der chinesischen Regierung mit seinen Produkten den weg für Spionage zu ebnen. Huawei weist das zurück. - Die Deutsche Bahn bekommt seit dem Wochenende den Lieferstopp für den neuen ICE4 zu spüren. Eigentlich waren ab dem kleinen Fahrplanwechsel gestern zusätzliche Leistungen vorgesehen, für die der Zug benötigt werde, wie eine Bahnsprecherin sagte. Diese würden nun durch andere Fahrzeuge ersetzt. Konkretere Angaben machte sie nicht. "Aktuell gibt es deswegen keine Beeinträchtigungen für Kunden."
Vor zwei Monaten hatte die Bahn die Auslieferung weiterer Züge der ICE-4-Flotte gestoppt. An den Wagen waren fehlerhafte Schweißnähte entdeckt worden. Die bis dahin ausgelieferten 25 Züge fahren aber weiter. Eine Lösung für das Problem gibt es offenkundig noch nicht.
Der neue Zug soll helfen, Verspätungen und Ausfälle verringern. Die ersten ICE4 sind seit Ende 2017 auf den Gleisen. Vereinbart ist, dass bis zum Jahr 2023 insgesamt 119 Züge geliefert werden. - Bundesaußenminister Heiko Maas hofft trotz der eher unerfreulichen Gespräche in Teheran auf einen Fortbestand des Atomabkommens mit Iran. "Wenn sich alle Seiten an ihre Verpflichtungen halten, dann kann auch die Nuklearvereinbarung eine Zukunft haben", sagte Maas am Sonntagabend nach seiner Rückkehr nach Berlin in den ARD-"Tagesthemen". "Das wäre gut für die Sicherheit, vor allen Dingen für uns in Europa."
Er habe bei seinen Gesprächen in Teheran "noch einmal sehr deutlich gemacht", dass Deutschland und die gesamte Europäische Union hinter dem Abkommen stünden, sagte Maas. So bringe Deutschland mit den europäischen Partnern das Zahlungsinstrument Instex auf den Weg, das es europäischen Unternehmen ermöglichen soll, trotz der US-Sanktionen weiter Handel mit Iran zu treiben.
"Wir erwarten, dass der Iran genauso seine Verpflichtungen erfüllt", betonte Maas. Teheran dürfe deswegen nicht mehr Uran anreichern, als in dem Atomabkommen festgehalten. - Guten Morgen verehrte Leserinnen und Leser. Ich begrüße Sie zum "Morgen" auf SPIEGEL ONLINE. Hoffentlich konnten Sie die Pfingst-Tage genießen, auch wenn sie in einigen Regionen in der Nacht mit wüsten Unwettern geendet haben. In München haben golfballgroße Hagelkörner Autoscheiben und Hausfassaden zerschlagen. Anderswo führten Gewitter mit Starkregen zu Überflutungen. Die Aufräumarbeiten werden wohl noch eine ganze Weile dauern.