Newsblog Nachtarbeit erhöht möglicherweise Krebsrisiko

Die Internationale Agentur für Krebsforschung weist auf die schädlichen Auswirkungen der Nachtarbeit hin. Neuere Studien lieferten Hinweise, dass das Risiko von Krebserkrankungen steige. Die Live-News.
Michael Kröger
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Arbeiten wenn andere schlafen: Krankenpfleger, Fließbandarbeiter oder Flugbegleiter machen beruflich regelmäßig die Nacht durch. Für den Körper ist das nicht nur wegen Müdigkeit besonders belastend. Die Internationale Agentur für Krebsforschung (IARC) bestätigte jüngst auf Basis neuer Studien ihre frühere Einschätzung, dass Nachtarbeit möglicherweise krebserregend ist. Allerdings sind dazu noch viele Fragen offen.

Das Arbeiten in Nachtschicht fällt damit in die Gruppe 2A - wahrscheinlich karzinogen. Dazu gehören auch etwa der umstrittene Pflanzenschutz-Wirkstoff Glyphosat und der Verzehr von rotem Fleisch. Wie die Agentur mit Sitz in Lyon erklärt, gebe es "eingeschränkte Nachweise", dass Nachtarbeit zu Tumoren in Brust, Prostata und Darm führen könne. Die Einstufung gilt aber nicht als Risikobewertung, wie die Agentur betont.
Lino Mirgeler/dpa
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Und damit endet der "Morgen" für diese Woche wieder. SPIEGEL ONLINE wird Sie aber natürlich weiterhin über alle wichtigen Ereignisse informieren - mit Berichten, Analysen, und Reportagen. Heute wird der G7-Gipfel im Mittelpunkt stehen, der am Wochenende im französischen Biarritz stattfindet. US-Präsident Donald Trump will das Treffen nutzen um Partnerländer in bilateralen Gesprächen von seiner nationalistischen Wirtschaftspolitik zu überzeugen. TV-Experte Christian Buß hat sich die Dokumentation des MDR zum Jahrestag der Ausschreitungen in Chemnitz angeschaut. Den Skandal sieht er allerdings in der anschließenden Podiumsdiskussion, bei der der Sender rechtslastigen Aktivisten ein Forum bot. Außerdem: Die sie anbahnende Umweltkatastrophe in Brasilien. Staatschef Jair Bolsonaro räumt inzwischen selbst ein, dass die Brände im Amazonasgebiet außer Kontrolle geraten sind.

Mit diesem Empfehlungen verabschiede ich mich und wünsche Ihnen ein erholsames Wochenende. Bis Montag.
Michael Kröger
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Kurz vor Schluss noch ein paar Informationen zum Wetter. Bis auf einige wenige Wolken im Südosten können wir uns heute über einen blauen Himmel und sommerliche Temperaturen freuen. Die Temperaturen erreichen bis zu 30 Grad. Auch für den Samstag sagen die Meteorologen reichlich Sonne voraus.
Fabian Sommer/dpa
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Mit Tempo 208 ist ein Autofahrer bei einer Geschwindigkeitskontrolle auf der Bundesstraße 4 bei Elxleben in Thüringen erwischt worden. In dem kontrollierten Straßenabschnitt liege die zulässige Höchstgeschwindigkeit bei 80 Kilometern pro Stunde, sagte eine Sprecherin der Erfurter Polizei heute Morgen. Auf den Fahrer kämen nun mindestens drei Monaten Fahrverbot und ein Bußgeld von 600 Euro zu. Die Polizei stellte innerhalb weniger Stunden insgesamt 230 Verstöße fest. Vier weitere Autofahrer müssen ebenfalls mit einem Fahrverbot rechnen.
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Hinter den Barrikaden will US-Präsident Donald Trump Regierungskreisen zufolge die Partnerländer übrigens dazu ermuntern, sich mehr am amerikanischen Wirtschaftsmodell zu orientieren. Dieses sei erfolgreich wegen der jüngsten Steuersenkungen und Deregulierungen, weswegen die USA höhere Wachstumsraten vorwiesen als Europa, sagte einer der Insider.

Trump will sich am Rande des G7-Gipfels auch (manche sagen auch. hauptsächlich) mit den anderen Regierungschefs zu Vier-Augen-Gesprächen treffen, unter anderem mit Bundeskanzlerin Angela Merkel, dem französischen Präsidenten Emmanuel Macron und dem neuen britischen Premierminister Boris Johnson.
Der von Trump entfachte Handelsstreit dürfte den Gipfel überschatten und erstmals eine gemeinsame Abschlusserklärung verhindern. Belasten könnte die Gepräche auch die französische Digitalsteuer, die vor allem US-Internetriesen wie Google, Apple, und Facebook belasten wird. Mit Johnson will Trump vor allem über eine Handelsvereinbarung für die Zeit nach dem Brexit sprechen.

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Emma Watson will gemeinsam mit der Friedensnobelpreisträgerin Nadia Murad am Rande des G7-Gipfels im französischen Biarritz für die Rechte der Frauen demonstrieren. Watson, Murad und andere Frauenrechtlerinnen aus mehr als 20 Ländern wollen dabei auf die "fast achtzig" guten Beispiele hinweisen, in denen Gesetze dazu beigetragen haben, die Gleichstellung von Frauen und ihren Schutz vor Gewalt und Diskriminierung zu fördern.
Danny Moloshok/Reuters
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Kurz vor dem Start der US Open ist zwischen der Stadt New York und dem veranstaltenden nationalen Tennisverband offenbar ein Streit um die Miete der Anlage in Queens entbrannt. Wie die "New York Times" berichtet, fordert Rechnungsprüfer Scott M. Stringer eine Neuverhandlung des seit 1993 gültigen Pachtvertrags. "Bei Verträgen mit millionenschweren Unternehmen muss die Stadt immer zuerst an ihre Bürger denken", sagte Stringer auf einer Pressekonferenz: "Wir können es nicht zulassen, dass die Stadt zu kurz kommt."

Der Verband bezahlt laut Angaben der "New York Times" 400.000 Dollar pro Jahr für die Nutzung der Fläche, hinzu kommt ein Prozent der Bruttoeinnahmen ab 20 Millionen Dollar. 2017 soll die Summe bei 349 Millionen gelegen haben. Am Montag startet die diesjährige Ausgabe des Grand-Slam-Turniers.
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In das noch junge Geschäft mit E-Tretrollern in Deutschland steigt ein weiterer starker Player ein. Der amerikanische Anbieter Bird, der bereits in 140 Städten weltweit aktiv ist, startet an zu Beginn der nächsten Woche in Berlin, Hamburg, Köln, Frankfurt und München. Zunächst sollen jeweils 100 Scooter die Bürgersteige der fünf Städte vollstellen. Weitere Städte sollen "in Kürze" folgen, wie der für das Geschäft in Europa zuständige Bird-Manager Patrick Studener sagte. .
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Die Boston Red Sox haben zwölf Minuten benötigt, um die Baseball-Partie gegen die Kansas City Royals für sich zu entscheiden. Das wäre in Deutschland an und für sich keine Meldung wert - wenn es sich nicht um die Fortsetzung eines vor gut zwei Wochen abgebrochenen Spiel handeln würde.
Am 7. August war das Duell im zehnten Inning wegen eine starken Platzregens beim Stand von 4:4 abgebrochen worden. Gestern trafen sich die Teams nun, um die letzten Spielzüge zu spielen. Viele Fans genossen das kurze Vergnügen. Kinder hatten freien Eintritt, die Karten für Erwachsene kosteten nur fünf Dollar, alle Einnahmen gingen an eine Wohltätigkeitsorganisation für Krebskranke.

Michael Dwyer/AP
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Die USA haben noch einmal ihre Entschlossenheit bekräftigt, Sanktionen gegen den Iran mit aller Härte durchzusetzen. Das betreffe auch die "Adrian Darya 1", die derzeit im mittelmeer in Richtung Griechenland unterwegs ist. Alle Beteiligten in der Schifffahrt sollten sicherstellen, dass sie keine Geschäfte mit sanktionierten Gegenpartnern oder Sanktionen unterliegender Ladung tätigten, sagte ein Mitarbeiter des Außenministeriums am Donnerstag. Die USA wollen den Tanker beschlagnahmen lassen.
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Bundesarbeitsminister Hubertus Heil hat angesichts einer schwächer werdenden Konjunktur davor gewarnt, die Krise herbeizureden. "Im Moment erleben wir eine deutliche Abkühlung der Konjunktur, aber keine Wirtschaftskrise", sagte Heil dem Redaktionsnetzwerk Deutschland.

"Wir müssen auch aufpassen, dass wir uns nicht in eine Krise hereinreden", sagte der SPD-Politiker. Es gebe jedoch weltwirtschaftliche Risiken, die nicht kalkulierbar seien: "Wir wissen zum Beispiel nicht, welche Auswirkungen ein harter Brexit auf uns und auf die Weltwirtschaft haben könnte."

Die Beschäftigung wachse aber nach wie vor, sagte Heil. Allerdings nehme die Dynamik am Arbeitsmarkt ab, und die Kurzarbeit steige leicht. Für deutlich schlechtere Zeiten sei man aber gerüstet. Bei der Bundesagentur für Arbeit gebe es Krisenrücklagen.
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Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier plant einer Zeitung zufolge den Aufbau einer europäischen Cloud unter dem Namen Gaia-X. Dabei sollten sich Anbieter von Daten- und Rechenkapazitäten im Internet über ein Netzwerk verknüpfen, berichtete die "Frankfurter Allgemeine Zeitung" gestern Abend in ihrer Online-Ausgabe unter Berufung auf ein internes Papier. Mit den beteiligten Unternehmen sollten kommende Woche die abschließenden Gespräche geführt werden. Die Bundesregierung wolle als Nutzer der Cloud eine Schlüsselrolle einnehmen. Unklar sei noch, ob Gaia-X als Unternehmen, Verein oder Stiftung aufgebaut werden soll, hieß es weiter.
Benötigt werde eine "europäische Dateninfrastruktur", zitierte die Zeitung Altmaier. "Wir stehen hier kurz vor dem Durchbruch. Ich bin zuversichtlich, dass wir in den nächsten Tagen hierzu konkrete Umsetzungsschritte bekanntgeben können." Die Cloud-Branche wird gegenwärtig weitgehend von US-Konzernen wie Amazon beherrscht.
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Gespannt blicken Anleger und Analysten heute auf die amerikanische Kleinstadt Jackson Hole. Auf der dortigen Konferenz der US-Notenbanker hält nämlich Jerome Powell am Nachmittag seine Rede. Es wird erwartet, dass der Vorsitzende der US-Zentralbank Federal Reserve Hinweise zur Geldpolitik in naher Zukunft gibt. Nachdem die Fed ihren Leitzins Ende Juli erstmalig seit der Finanzkrise 2008 gesenkt hatte, sind die Erwartungen hoch.

Vor Powells Auftritt wurden derartige Erwartungen jedoch gedämpft. Seit Donnerstag haben sich gleich mehrere ranghohe Fed-Vertreter gegen baldige Zinssenkungen ausgesprochen. US-Präsident Donald Trump dürfte darüber wenig erfreut sein, er fordert beinahe täglich starke Zinssenkungen. Fachleute sehen darin eine Gefahr für die Unabhängigkeit der Zentralbank. Vier ehemalige Notenbankchefs hatten sich in einer gemeinsamen Erklärung gegen politische Einflussnahme ausgesprochen.
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Der kommissarische SPD-Chef Thorsten Schäfer-Gümbel hat ein Konzept zur Wiedereinführung der Vermögensteuer erarbeitet, das staatliche Einnahmen von bis zu zehn Milliarden Euro im Jahr vorsieht. "Nach unseren Vorstellungen sollen diejenigen, die gerade in den vergangenen Jahren überproportional von der wirtschaftlichen Lage, selbst in der Finanzmarktkrise 2008/2009, profitiert haben, einen größeren Beitrag für die nötigen Investitionen leisten, also für die Infrastruktur, fürs Wohnen und für den Klimaschutz", sagte Schäfer-Gümbel der "Rheinischen Post". Dies seien vorrangig Multimillionäre und Milliardäre.
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Wirtschaftsverbände lehnen die Pläne von Justizministerin Christine Lambrecht (SPD) für höhere Strafen für kriminelle Unternehmen ab. "Das Vorhaben des Bundesjustizministeriums löst in weiten Teilen der Wirtschaft das Gefühl aus, unter einen generellen Verdacht gestellt zu werden", sagte der Hauptgeschäftsführer des Deutschen Industrie- und Handelskammertags, Martin Wansleben. Auch der BDI zeigte sich irritiert.

"Vor diesem Hintergrund sollte die Politik dringend hinterfragen, ob sie künftig die Auflösung von Unternehmen ermöglichen und so auch Unschuldige und Unbeteiligte auf allen betrieblichen Ebenen ihrer Existenzgrundlage berauben will", sagte Wansleben. Gerade die Rechtssicherheit sei eine Stärke des Wirtschaftsstandorts Deutschland.

Nach den Plänen von Lambrecht müssen Unternehmen bei Vergehen mit deutlich höheren Strafen rechnen. Bisher zahlen sie höchstens Sanktionen von zehn Millionen Euro - unabhängig von der Größe. Für Unternehmen mit einem Jahresumsatz von mehr als 100 Millionen Euro könnten künftig bis zu zehn Prozent des Jahresumsatzes fällig werden. Hinzu kommt wie bisher schon der Einzug illegal erzielter Profite. In schweren Fällen, wenn Führungskräfte sich unter anderem als Wiederholungstäter erwiesen haben und weitere erhebliche Vergehen auch in Zukunft drohen, ist auch die Auflösung vorgesehen.
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Bei einem Massengedränge vor einem Konzert in der algerischen Hauptstadt Algier sollen Medienberichten zufolge mehrere Menschen ums Leben gekommen sein. Die Nachrichtenseite TSA berichtete gestern Abend, beim Gedränge vor einem Stadion seien fünf Menschen getötet und 21 weitere verletzt worden. Demnach ereignete sich das Unglück an einem Stadioneingang vor einem Konzert des bekannten Rappers Soolking.
Die Website des Medienunternehmens Al Bilad sprach von mindestens fünf Toten und zahlreichen Verletzten. Allerdings berichteten zunächst weder die amtliche Nachrichtenagentur APS, noch das Staatsfernsehen über das Unglück. Mehrere Besucher des Konzerts sagten der Nachrichtenagentur AFP, sie hätten von einem solchen Vorfall nichts mitbekommen.

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Sachsens Ministerpräsident Michael Kretschmer (CDU) will sich auch bei einer grünen Regierungsbeteiligung nach der Landtagswahl nicht früher als geplant aus der Kohle verabschieden. "Mit ihrem Ziel, aus der Kohleverstromung in ganz kurzer Zeit auszusteigen, würden die Grünen diesem Land großen Schaden zufügen", sagte Kretschmer der "Augsburger Allgemeinen". "Wir brauchen diese 20 Jahre", sagte er mit Blick auf das Ausstiegsdatum 2038. Das sei auch für die Energieversorgung wichtig.

Zehn Tage vor der Landtagswahl in Sachsen am 1. September liegt die CDU in einer neuen Wahlumfrage des Meinungsforschungsinstituts Infratest dimap im Auftrag der ARD-"Tagesthemen" mit 30 Prozent der Zweitstimmen deutlich vor der AfD (24 Prozent). Hinter CDU und AfD rangiert Die Linke mit 16 Prozent. Die Grünen kommen demnach auf 11 Prozent, die SPD auf 7 und die FDP auf 5 Prozent.
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Thyssenkrupp plant möglicherweise die Übernahme des Stahlhändlers Klöckner & Co. Das berichtete das "Handelsblatt" am Donnerstag unter Berufung auf Branchenkreise. "Das Vorhaben ist sehr konkret und hat gute Chancen, umgesetzt zu werden", zitierte das Blatt eine Quelle im Umfeld der Verhandlungen. Thyssenkrupp wollte sich nicht dazu äußern. KlöCo war am Abend für eine Stellungnahme nicht zu erreichen.

Beide Seiten seien miteinander im Gespräch, sagten mehrere mit der Angelegenheit vertraute Personen der Nachrichtenagentur Reuters. Das Ergebnis sei aber völlig offen. Ein mit der Strategie Thyssenkrupps vertrauter Insider sagte, Thyssenkrupp habe im Moment alle Hände voll zu tun, um den geplanten Börsengang der Aufzugssparte zu organisieren. Ein bevorstehender Deal mit KlöCo wäre daher sehr überraschend.

Aus Sicht der Klöckner-Leute könnten noch ganz andere Erwägungen in Betracht kommen. Stellt man in Rechnung, mit welcher Fortune ThyssenKrupp in den letzten zehn Jahren seine geschäftlichen Weichen gestellt hat, dann müsste ihnen Angst und Bange werden. . .
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Wegen einer früheren Beziehung zu der wegen Agententätigkeit verurteilten Russin Maria Butina ist ein US-Unternehmenschef zurückgetreten. Der Chef des Online-Möbelhändlers Overstock, Patrick Byrne, erklärte am Donnerstag, er wolle damit möglichen Schaden von dem Unternehmen abwenden. Er sei inzwischen "viel zu umstritten", um Overstock weiter zu führen. Sein Verbleib an der Firmenspitze hätte die Geschäfte des Unternehmens behindern können.
Byrne hatte vergangene Woche erklärt, drei Jahre lang mit Butina liiert gewesen zu sein. Die Russin war im April wegen Agententätigkeit zu einer 18-monatigen Haftstrafe verurteilt worden. Sie hatte sich schuldig bekannt, konservative politische Zirkel der Vereinigten Staaten unterwandert zu haben.

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Late-Night-Talker James Corden fasst die Nachrichten des Sommers auf ganz unnachahmliche Art und Weise als Poetry-Slam zusammen - unbedingt ansehen:
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Youtube hat ein Netzwerk aus 210 Kanälen von seiner Videoplattform entfernt, über die koordiniert Stimmung rund um die Demonstrationen in Hongkong gemacht worden war. Die Google -Tochterfirma verwies in einem Blogeintrag gestern indirekt auf China als Urheber. Die Entdeckung decke sich mit jüngsten Erkenntnissen von Twitter und Facebook - die ihrerseits Anfang der Woche auf eine Kampagne aus China verwiesen hatten, mit der die Demonstranten diskreditiert werden sollten.

Twitter hatte 936 Accounts entdeckt, über die koordiniert "politischer Streit in Hongkong gesät werden sollte". Zusätzlich sei ein Netzwerk aus rund 200.000 Accounts gesperrt worden, bevor es nennenswerte Aktivität entwickeln konnte. Facebook entfernte mit ähnlicher Begründung fünf Accounts, sieben Seiten und drei Gruppen. Mindestens einer der Seiten seien rund 15.500 Facebook-Profile gefolgt. Beide Dienste zeigten Beispiele von Beiträgen, in denen die Demonstranten in Hongkong zum Beispiel als gewalttätig dargestellt wurden.
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Das Kandidaten-Team für den SPD-Vorsitz, Olaf Scholz und Klara Geywitz, ist unter bestimmten Umständen offen für eine Regierungskoalition mit Grünen und Linken auch im Bund. "In Brandenburg hat die SPD zehn Jahre lang gute Regierungserfahrung mit der Partei Die Linke gemacht. Das war nicht immer einfach, aber verlässlich", sagte die brandenburgische Landtagsabgeordnete Geywitz den Zeitungen der Funke Mediengruppe (Freitag).

Weiter sagte sie, viele Deutsche wollten in der Bundespolitik eine Regierung jenseits der großen Koalition. "Das wird klappen, wenn die SPD stärker wird. Zugleich muss die Partei Die Linke zentrale außen- und verteidigungspolitische Fragen klären. Wenn diese Fragen geklärt sind, wäre ich gesprächsbereit."

Scholz äußerte sich etwas wolkiger: "Die SPD hat schon vor zehn Jahren beschlossen, dass es von anderen Parteien und von den Umständen abhängt, ob eine Koalition möglich ist oder nicht. Das werden wir zu gegebener Zeit beurteilen", sagte er. "Die politische Landschaft in Deutschland ist jedenfalls bunt geworden."
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Die Zahl der in der Türkei inhaftierten Deutschen ist in den vergangenen sechs Monaten von 47 auf 62 gestiegen. Weitere 38 Bundesbürger sitzen wegen einer Ausreisesperre in der Türkei fest. Wie viele davon aus politischen Gründen - etwa wegen Terrorwürfen - in türkischen Gefängnissen sind oder nicht ausreisen dürfen, ist allerdings unklar. Das Auswärtige Amt führt dazu seit dem vergangenen Jahr keine Statistik mehr.

Die neuen Zahlen gehen aus Antworten des Staatssekretärs Andreas Michaelis auf Fragen der Linken-Abgeordneten Sevim Dagdelen und Gökay Akbulut hervor. Die Zahl der deutschen Staatsbürger, denen die Einreise in die Türkei verweigert worden ist, ist danach rückläufig. 2017 waren es noch 95, im vergangenen Jahr 80, in diesem Jahr dagegen bisher nur neun.
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Thüringens Ministerpräsident Bodo Ramelow spricht sich für Minderheitsregierungen in Bund und Ländern aus. Die Volksparteien verlören an Anziehung, der Abstand zwischen den Parteien werde geringer, sagte der Linken-Politiker dem "Redaktionsnetzwerk Deutschland". "Die Minderheitsregierung wird auch bei uns früher oder später kommen, da ist es allemal besser, sich schon jetzt auf neue Regierungsformate einzustellen und für eine höhere gesellschaftliche Akzeptanz zu werben."

Die Drei-Parteien-Regierung in Thüringen aus Linke, SPD und Grüne sei 2014 oft als zum Scheitern verurteiltes Experiment klassifiziert worden, mittlerweile aber "bundesdeutsche Realität". Das Modell einer Minderheitsregierung sei eine Chance, "über neue Wege auch neue, zeitgemäße politische Ideen zu entwickeln".

Zwar sei es anstrengend, mit wechselnden Mehrheiten zu regieren", fügte Ramelow hinzu. "Aber der damit verbundene sanfte Zwang zum Kompromiss kann auch bereichernd wirken. Ein Blick über die Landesgrenzen, etwa nach Dänemark, ist da hilfreich."
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Ratschläge in Bezug auf die verheerenden Waldbrände im Amazonasgebiet hat Brasiliens Staatsführung in der ihr eigenen schroffen Manier zurückgewiesen. "Die brasilianische Regierung ist weiterhin offen für einen Dialog, der auf objektiven Daten und gegenseitigem Respekt beruht", schrieb Präsident Jair Bolsonaro gestern auf Twitter. "Der Vorschlag des französischen Präsidenten, die Probleme des Amazonas auf dem G7-Gipfel zu diskutieren, ohne die Länder der Region zu beteiligen, lässt aber auf eine kolonialistische Denkweise schließen."

Zuvor hatte Frankreichs Präsident Emmanuel Macron angekündigt, das Thema auf die Agenda des Gipfels der führenden Industrienationen in Biarritz zu setzen. "Unser Haus brennt. Wortwörtlich", schrieb Macron am Donnerstagabend auf Twitter zu einem Foto des brennenden Regenwalds. Die Brände bedeuteten eine internationale Krise, so Macron. Er rief die Regierungschefs der G7-Länder auf, "diesen Notfall" als ersten Punkt beim Gipfeltreffen ab Samstag zu besprechen.

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Deutsche Unternehmen zählen nicht gerade zu den Vorreitern, wenn es um die Unterstützung der Demokratiebewegung in Hongkong geht. Zu groß ist die Sorge, Peking könnte verschnupft reagieren und wichtige Geschäfte in China unterbinden. Jetzt hat Siemens-Chef Joe Kaeser sich in seiner Funktion als Vorsitzender des Asien-Pazifik-Ausschusses geäußert - und die Analyse im Prinzip bestätigt. Anstatt unmissverständlich auf internationale Verträge hinzuweisen und die Regelverletzung der chinesischen Regierung hinzuweisen, appellierte er in der "FAZ" lediglich an die Friedfertigkeit der Konfliktparteien.

"Die unterschiedlichen Positionen sollten in einem gewaltfreien Dialog auf Basis geltenden Rechts diskutiert und Lösungen entwickelt werden", sagte Kaeser. (Dabei demonstrieren die Demokratiebefürworter in Hongkong ohne jede Gewalt). Die deutsche Wirtschaft blicke besorgt auf die Entwicklung in der Sonderverwaltungszone. Er hoffe angesichts der Bedeutung auf eine schnelle, gemeinsame Lösung.
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Beginnen wir mit dem britischen Premier Boris Johnson. Der macht immer wieder durch seine unkonventionelle Art von sich reden. Mal geht es um seine politische Agenda, mal um seine eher legere Frisur - oder eben überhaupt über seinen flapsigen Auftritt.

Diesmal stieß sein Benehmen allerdings auch bei den im Grunde entspannten Briten auf heftige Kritik. Auf einem Foto ist zu sehen, wie Johnson gestern im Pariser Élyséepalast seinen rechten Fuß auf ein rundes Tischchen stützt und sich bräsig im Sessel zurücklehnt. Ihm gegenüber sitzt Frankreichs Staatschef Emmanuel Macron.

Einigen Twitter-Nutzern des Netzwerks Twitter, in dem das Bild auch verbreitet wurde, war das Verhalten aber offenbar zu wenig staatsmännisch. An der britischen Elite-Schule Eton, die Johnson besucht hat, würden anscheinend keine Manieren gelehrt, kommentierte eine Nutzerin. Andere gaben dem Premier den Spitznamen "Boorish Johnson" - "boorish" wird mit flegelhaft übersetzt.

Betrachtet man allerdings das ganze Video, dann wird erkennbar, das Johnson nur ganz kurz und im Scherz über den Couchtisch mit seinem Fuß an die Tischkante tippte. (Deshalb muss ich mich auch für die etwas zugespitzte Wertung in Überschrift und Vorspann entschuldigen).

Grundsätzlich lässt die legere Art des Politikers aber durchaus Bewertungen zu, finde nicht nur ich. Johnson habe sich für einen eher "informellen Ansatz" entschieden, als er sich mit Macron zusammensetzte, schrieb die britische Tageszeitung "The Guardian" mit typisch britischer Ironie. Mit Johnsons Vorgängerin Theresa May wäre das niemals passiert, so die Zeitung.
Christophe Petit/Reuters
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Guten Morgen verehrte Leserinnen und Leser. Ich begrüße Sie zum "Morgen" auf SPIEGEL ONLINE. Der Bauernverband stellt heute seinen Erntebericht in Berlin vor. Tenor: Es war zwar nicht ganz so schlecht, wie im vergangenen Jahr, aber doll war's jetzt auch nicht.

Ich erwähne das an dieser Stelle nur, um klar zu machen, dass man sich nicht uneingeschränkt über die traumhaften Spätsommertage freuen kann, die jetzt anbrechen: Es ist und bleibt schlicht zu trocken. Und trotzdem: Der Blick aus dem Fenster auf einen Tagesanbruch mit klarem blauen Himmel entschädigt für das frühe Aufstehen.

Kommen wir zu den Nachrichten. . .
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