Nächstenliebe Politiker wollen Christmesse nur für Kirchenmitglieder

Kurioser Vorschlag aus CDU und FDP: Für Gottesdienste an Heiligabend fordern zwei Politiker Sonderrechte für Kirchenmitglieder. Wer keine Kirchensteuer zahlt, solle gefälligst draußen bleiben.

Berlin - Zu Weihnachten dürfen auch Hinterbänkler ein bisschen Rampenlicht genießen: Einfach eine kuriose Idee äußern und hoffen, dass jemand sich empört. Zwei Politiker von CDU und FDP haben sich an diese Grundregel erinnert - und kurz vor Weihnachten Sonderrechte für Kirchenmitglieder gefordert.

Angesichts des zu erwartenden Besucherandrangs an Heiligabend sollten Messen "nur für Kirchensteuerzahler offen" sein. Das sagte das baden-württembergische CDU-Vorstandsmitglied Thomas Volk der "Bild"-Zeitung. Auf diese Weise würden überfüllte Kirchen verhindert werden, und es gebe ausreichend Sitzplätze für ältere Menschen. Wer nicht in der Kirche sei, müsse eben auf Gottesdienstbesuche an diesem Tag verzichten.

Auch Martin Lindner von der Berliner FDP macht sich Sorgen um überfüllte Gottesdienste an Heiligabend: Der Fraktionschef der Liberalen in der Hauptstadt regte ein Sitzrecht für Kirchenmitglieder an. "Kirchensteuerzahler dürfen bei so wichtigen Messen nicht die Dummen sein und draußen bleiben", sagte der Liberale der Zeitung. "Gemeindemitglieder sollten beispielsweise über Platzkarten vorrangiges Platzrecht bekommen."

cte/AP/AFP

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