Kampf gegen Kriminalität Nancy Faeser will Bargeldzahlungen nur noch bis 10.000 Euro zulassen

Bundesinnenministerin Nancy Faeser: »Setze mich für die Einführung einer allgemeinen Bargeldobergrenze von 10.000 Euro ein«
Foto: Britta Pedersen / dpaBundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD) fordert für Bargeldzahlungen eine Obergrenze von 10.000 Euro. »Ein 30.000-Euro-Barkauf von Schmuck oder Uhren sollte bald der Vergangenheit angehören«, sagte die SPD-Politikerin der »Bild am Sonntag« . »Ich setze mich für die Einführung einer allgemeinen Bargeldobergrenze von 10.000 Euro ein. Das verringert die Gefahr, dass Vermögenswerte von Kriminellen verschleiert werden.«
Faeser wolle kriminelle Strukturen zerschlagen und ihnen kriminelle Einnahmen entziehen, berichtete das Blatt, das Faesers Vorstoß in den Kontext des Themas Clankriminalität setzte. Die Bundesinnenministerin strebe eine europaweite Lösung an.
Den Vorschlag, Bargeldzahlungen jenseits weniger Ausnahmen nur noch bis maximal 10.000 Euro zu erlauben, hatte vergangenes Jahr bereits die EU-Kommission gemacht, als Teil eines Maßnahmenpakets gegen Geldwäsche. Zu jenem Zeitpunkt hatten zwei Drittel der EU-Länder auch bereits Obergrenzen für Bargeldzahlungen eingeführt – anders als Deutschland, wo eine solche Regelung schon seit Jahren ein umstrittenes Thema ist.
Zwischen keiner und zu viel Kontrolle
Zu den Plänen der EU-Kommission kommentierte hierzulande etwa die AfD-Politikerin Beatrix von Storch : »Die scheinbar hohe Summe, von der die meisten Bürger erst einmal nicht betroffen sind, soll nur davon ablenken, dass es in Wirklichkeit um viel mehr geht: um die Abschaffung des Bargelds im Zahlungsverkehr und damit um die totale Kontrolle über alle Finanztransaktionen.«
Das Problem der Geldwäsche in Europa gilt indes als riesig. »Schätzungen zufolge belaufen sich verdächtige Transaktionen innerhalb Europas auf mehrere Hundert Milliarden Euro«, teilte 2021 der Europäische Rechnungshof mit.