"Heimatland" statt "Vaterland"? Steinmeier lehnt Änderung der Nationalhymne ab

Die Frauenbeauftragte des Familienministeriums forderte eine geschlechtsneutrale Nationalhymne. Nach Kanzlerin Merkel hat sich nun auch Bundespräsident Steinmeier klar positioniert.
Frank-Walter Steinmeier

Frank-Walter Steinmeier

Foto: Andreas Arnold/ dpa

Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier hat sich gegen eine geschlechtsneutrale Neuformulierung der Nationalhymne ausgesprochen. "Nein. Ich bin nicht dafür, den Wortlaut zu ändern", sagte Steinmeier der "Saarbrücker Zeitung".

Die Gleichstellungsbeauftragte Kristin Rose-Möhring hatte anlässlich des Internationalen Frauentags am Donnerstag angeregt, im Text der Nationalhymne "Vaterland" durch "Heimatland" zu ersetzen und "brüderlich" durch "couragiert". Über den Vorschlag hatte sich eine hitzige Diskussion entsponnen. Auch Bundeskanzlerin Angela Merkel positionierte sich bereits dagegen .

Warum Steinmeier gegen eine Änderung ist, ist offen. Laut "Saarbrücker Zeitung " habe er nach der kurzen, bündigen Antwort weitergemusst. Ein Ministeriumssprecher hatte den Vorschlag der Gleichstellungsbeauftragten zuvor einen "persönlichen Beitrag" genannt, den er nicht kommentieren könne. Es handle sich um ein "internes Schreiben an die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter" des SPD-geführten Ministeriums.

Ausführlicher positionierte sich Steinmeier in dem Gespräch mit der "Saarbrücker Zeitung" dagegen zur Zurückweisung von Ausländern durch die Essener Tafel. Er warb für eine differenzierte Betrachtung. "Es ist nicht alles auf die Höhe von staatlichen Transferzahlungen zurückzuführen", sagte er zu Vorwürfen, die Sozialpolitik trage Verantwortung für wachsende Armut und den Andrang bei den Tafeln. "Klar ist aber auch: Die Politik muss Sorge dafür tragen, dass es nicht zu einer Konkurrenz der Bedürftigen kommt, die sich dann auch noch aggressiv äußert."

Die Hilfsorganisation in Essen hatte Ausländer als Neukunden vom Lebensmittelbezug ausgeschlossen. Sie begründete das damit, dass deren Anteil unter den Empfängern weit über ihrem Durchschnitt an allen Bedürftigen gelegen habe, weshalb er zurückgefahren werden sollte. Zudem hätten Einzelne gedrängelt und so andere Bedürftige abgeschreckt.

apr/dpa
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