Nato-Plan Afghanisches Militär soll mehr Verantwortung übernehmen

Die Nato will afghanischen Sicherheitskräften mehr Verantwortung übertragen. Bereits im kommenden Jahr sollen diese mehr Kontrollen in einzelnen Provinzen durchführen. Voraussetzung ist laut Nato-Generalsekretär Rasmussen aber eine stabile Regierung in Kabul.
Nato-Soldaten in Afghanistan: Mehr Verantwortung für die einheimischen Sicherheitskräfte

Nato-Soldaten in Afghanistan: Mehr Verantwortung für die einheimischen Sicherheitskräfte

Foto: Jerome Delay/ AP

London/Brüssel - Nato-Generalsekretär Anders Fogh Rasmussen und der britische Premierminister Gordon Brown sind sich einig: Bereits Mitte 2010 will die Nato die afghanischen Sicherheitskräfte stärker einbinden. Wo die Bedingungen es erlaubten, solle die Führungsverantwortung in einzelnen Provinzen schrittweise übertragen werden.

Aus Sicht von Rasmussen muss die Nato dafür mehr Kräfte und Mittel nach Afghanistan schicken, um die Ausbildung der afghanischen Soldaten und Polizisten zu stärken. Brown hatte schon zuvor eine schrittweise Übertragung von Verantwortung an die Afghanen in den kommenden Monaten in Aussicht gestellt.

Großbritannien will sein 9000 Soldaten umfassendes Kontingent um 500 Männer und Frauen aufstocken. Die Türkei hat bereits weitere Truppen für einen humanitären Einsatz entsandt. Zusätzlich seien Zusagen weiterer Länder eingegangen, die bislang noch nicht öffentlich gemacht worden seien, sagte Rasmussen. Ob es sich dabei um Kampftruppen oder Ausbilder handelt, blieb zunächst offen.

Voraussetzung für die Übertragung der Kontrolle sei aber eine zuverlässige Regierung in Kabul, sagte Rasmussen. Auch Verteidigungsminister Guttenberg, der am Donnerstag zu einem Besuch in Kabul eintraf, drängte Präsident Karzai zu Reformen. Davon hänge auch das weitere deutsche Engagement in Afghanistan ab.

kgp/dpa/AP
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