Nato und Russland Erler warnt vor Eskalation "bis hin zum Krieg"

Der Russlandbeauftragte der Bundesregierung, Gernot Erler, verteidigt Steinmeiers Kritik an der Russland-Politik der Nato. "Wir brauchen ein Stoppsignal, bevor es zu spät ist."
SPD-Politiker Gernot Erler

SPD-Politiker Gernot Erler

Foto: Patrick Seeger/ dpa

Der Russlandbeauftragte der Bundesregierung, Gernot Erler (SPD), hat vor einer Eskalation des Streits zwischen Nato und Russland "bis hin zu Krieg" gewarnt. In einem Gespräch mit der "Passauer Neuen Presse" verteidigte der SPD-Politiker die kritischen Aussagen von Außenminister Frank-Walter Steinmeier zur Russland-Politik der Nato.

"Stationierungsentscheidungen und Militäroperationen schaukeln sich wechselseitig hoch. Das ist gefährlich", sagte er. "Genau aus solchen Entwicklungen heraus entstehen unkontrollierte Situationen bis hin zum Krieg", warnte der SPD-Politiker. Es sei gut, dass Außenminister Steinmeier darauf hinweise. "Der Aufschrei zeigt, dass er da einen Punkt getroffen hat."

Zwar rechtfertige das Vorgehen Moskaus in der Ukraine eine Reaktion der Nato. "Aber wir befinden uns in einer Spirale. So kann es nicht weitergehen. Wir brauchen ein Stoppsignal, bevor es zu spät ist."

Steinmeier hatte am Wochenende davor gewarnt, "durch lautes Säbelrasseln und Kriegsgeheul die Lage weiter anzuheizen" und mehr Dialog mit Russland gefordert. Beim Koalitionspartner Union löste er damit heftige Kritik aus. Nato-Generalsekretär Jens Stoltenberg wies Kritik an der Aufrüstung der Allianz im Osten zurück (Lesen Sie hier einen Kommentar pro Steinmeier und hier ein Meinungsstück contra Steinmeier) .

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anr/AFP/dpa
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